Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Eismeister stoppt deutsches Training
ST. PETERSBURG (dpa) - Selbst das unverhofft frühe Trainingsende vor dem wegweisenden WM-Auftakt brachte die deutsche Eishockey-Auswahl nicht aus der Ruhe. „Da war kurze Verwirrung mit dem Trainingsplan, aber das hat gepasst“, sagte Bundestrainer Marco Sturm am Freitag in St. Petersburg mit einem Schmunzeln. Vor dem Ernstfall heute gegen Frankreich (15.15 Uhr/ Sport1) sieht er seine Truppe „heiß“, „bereit“und bestens vorbereitet, obwohl sie bei der abschließenden Einheit vom Eismeister vorzeitig aus der Halle gescheucht worden war.
Im Kampf um die Rückkehr aus dem Eishockey-Niemandsland ist die Aufgabe zum Start lösbar. Mit einem Erfolg gegen Frankreich will die Auswahl des Trainer-Novizen Euphorie entfachen und den Weg zum erhofften Viertelfinal-Einzug in Russland einschlagen. „Für uns ist das ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Man braucht immer einen guten Start“, sagte Sturm, der im Sommer 2015 ohne Vorerfahrung das Vertrauen als Coach bekam: „Ganz klar – gegen die Franzosen muss man gewinnen. Ich bin guter Dinge.“Schließlich geht es gleich am Sonntag (15 Uhr/Sport1) weiter gegen den zweimaligen Weltmeister Finnland.
Kapitän der DEB-Auswahl wird Stürmer Marcel Goc von den Mannheimer Adlern sein. Sturm ernannte den 32-Jährigen am Freitag. Zuvor hatte der Bundestrainer erklärt, dass der Ingolstädter Torwart Timo Pielmeier die Nummer 1 sei. „Pille fängt am Samstag an, und wenn er gut spielt, wird er weiter im Tor stehen“, sagte Sturm, der sich bei der WM bewähren muss – zunächst in sieben Vorrundenpartien in zehn Tagen.
Der DEB misst dem Turnier immense Bedeutung bei. „Ich gehe mit einer großen Spannung da rein, weil wir vor einem wahnsinnig wichtigen Jahr stehen“, sagte Verbandschef Franz Reindl. In knapp vier Monaten folgt die Olympia-Qualifikation in Riga, im Mai 2017 die Heim-WM.