Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Krach um Guardiola

Der Bayern-Trainer kritisiert das Betreuerte­am

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MÜNCHEN (SID/dpa/sz) - Bei Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola lagen nach dem Halbfinal-Aus in der Champions League offenbar die Nerven blank. Der 45 Jahre alte Spanier soll nach dem 2:1 gegen Atlético Madrid in der Kabine des Rekordmeis­ters die medizinisc­he Abteilung heftig attackiert haben. Dies berichtet die „Bild“-Zeitung. „Das muss in der Kabine bleiben. Ich weiß nicht, wer gesprochen hat. Aber sie wollen mich treffen“, sagte Guardiola. Dies sei in den vergangene­n drei Jahren „viele Male passiert. Sie merken nicht, dass sie die Mannschaft und den Verein treffen. Ich bin nächstes Jahr weg.“

Laut Bild soll Guardiola in Richtung der Mediziner und Physiother­apeuten geschimpft haben: „Godin ist bei Atlético schnell fit. Warum schafft ihr das nicht? Warum dauert das bei unseren Verletzten immer so lange?“Im Vergleich zur Vorsaison, als die Bayern erhebliche personelle Probleme hatten, standen im Halbfinale gegen Atlético allerdings nur Arjen Robben und der Langzeitve­rletzte Holger Badstuber nicht zur Verfügung.

Deshalb ist angeblich auch einem der Bayern-Physiother­apeuten der Kragen geplatzt: „Das kann er nicht sagen, das darfst du nicht sagen. Du hast alle Spieler zur Verfügung. Alle, außer Robben und Badstuber.“Franck Ribéry soll laut „Bild“sogar ein Handgemeng­e verhindert haben.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Guardiola mit dem medizinisc­hen Stab im Clinch lag. Im Vorjahr hatte der langjährig­e Vereinsarz­t Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt von den ständigen Mäkeleien Guardiolas genug und trat nach 30 Jahren beim FC Bayern zurück. Der langjährig­e Physiother­apeut Fredi Binder musste gehen. Guardiola war mit den Behandlung­smethoden, Trainingss­teuerung und Rehazeiten nicht einverstan­den: „Ich bin nicht Arzt oder Physio. Ich will immer das Beste für den Verein, dass die Spieler immer schnell zurückkomm­en. Dafür habe ich drei Jahre lang gekämpft“, sagte er dazu.

Trotz allem will der FC Bayern heute beim FC Ingolstadt feiern und die vierte Meistersch­aft in Serie mit einem Sieg perfekt machen. Dies sei nach dem Aus gegen Atlético „nicht einfach. Aber wir müssen das jetzt akzeptiere­n und an das nächste Spiel denken. Dafür haben wir lange gekämpft“, sagte Guardiola. Das Derby gegen die Schanzer werde aber „sehr komplizier­t. Ingolstadt hat eine Wahnsinns-Saison gespielt.“Dennoch: „Volle Kraft voraus und Attacke auf das Double“, forderte Weltmeiste­r Thomas Müller. „Wir wollen uns den Kick ersparen, am letzten Spieltag noch einen Punkt holen oder gewinnen zu müssen. Wir wollen am Samstag deutscher Meister werden“, fügte Kapitän Philipp Lahm an.

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