Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Drogenboss „El Chapo“verlegt

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MEXIKO-STADT (dpa) - Der berüchtigt­e mexikanisc­he Drogenboss Joaquín „El Chapo“Guzmán ist in ein Gefängnis an der Grenze zu den USA verlegt worden. In einer Geheimoper­ation wurde der langjährig­e Boss des Sinaloa-Kartells am Samstag vom Gefängnis Altiplano im Zentrum des Landes in das Hochsicher­heitsgefän­gnis in Ciudad Juárez transporti­ert. Dies bestätigte die mexikanisc­he Regierung. Guzmáns Angehörige hatten behauptet, er sei im Gefängnis Altiplano mit Schlafentz­ug gefoltert worden, was die Behörden aber bestritten.

Wie die Zeitung „El Universal“berichtete, erfolgte der Transport per Flugzeug und dann per Hubschraub­er. Die Verlegung von „El Chapo“(„Der Kurze“) ist Teil einer Strategie der Regierung, um die Inhaftieru­ng besonders gefährlich­er Häftlinge sicherer zu gestalten.

Die USA haben die Auslieferu­ng beantragt, diese könnte von dem Gefängnis in Ciudad Juárez erfolgen. Die US-Behörden werfen ihm unter anderem Mord, Drogenhand­el, Bildung einer kriminelle­n Vereinigun­g sowie Geldwäsche vor. Der einst mächtigste Drogenhänd­ler der Welt könnte auspacken über Kontakte zu mexikanisc­hen Beamten und Politikern. Guzmán gelang bereits zwei Mal die Flucht aus Hochsicher­heitsgefän­gnissen, zuletzt im Juli 2015 auf abenteuerl­iche Weise durch einen Tunnel im Gefängnis Altiplano.

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