Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die hässlichst­en Seiten der Ravensburg­er Altstadt

Eine Innenstadt-Analyse des Planungsam­tes offenbart die Mängel im öffentlich­en Raum

- Von Jasmin Bühler redaktion. ravensburg@ schwaebisc­he. de

RAVENSBURG - Mülltonnen, dunkle Ecken, Unkraut – die Ravensburg­er Innenstadt hat nicht nur schöne Seiten. Das zeigt eine aktuelle Bestandsau­fnahme des Stadtplanu­ngsamtes, die vergangene Woche im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestell­t wurde. Doch Hoffnung ist in Sicht: Den Schandflec­ken soll es nämlich an den Kragen gehen.

In einer groß angelegten Analyse hat das Planungsam­t die Innenstadt unter die Lupe genommen. Jede Sitzbank, jeder Baum und jeder Sonnenschi­rm wurde akribisch erfasst und in Karten eingetrage­n. Mit den Ergebnisse­n möchte man einen „Handlungsl­eitfaden für die Innenstadt­gestaltung“erarbeiten. Zwei Dinge haben die Planer festgestel­lt: erstens, dass in Ravensburg schon vieles gut läuft und hübsch anzusehen ist; zweitens, dass es aber auch gravierend­e Mängel gibt.

Im Ausschuss wurde die Bestandsau­fnahme ausgiebig vorberaten. Nun sollen die Fraktionen des Gemeindera­ts intern darüber diskutiere­n, wo sie in der Innenstadt Verbesseru­ngsbedarf sehen. Am Ende soll alles in den Handlungsl­eitfaden einfließen. Als die zehn hässlichst­en Punkte der Altstadt lassen sich folgende nennen:

Mülltonnen in den Straßen. Die Behälter, die durch das neue Müllkonzep­t dazukamen, prägen das Stadtbild fast schon genauso wie die Ravensburg­er Türme.

Sauberkeit. Leider nicht jeder Besucher der Altstadt macht von den Abfalleime­rn Gebrauch. Die Betriebsho­fmitarbeit­er müssen ihnen hinterherr­äumen – was für diese manchmal auch ganz schön eklig sein kann.

Sicherheit. Einige Ecken der Stadt sind nachts nicht genügend ausgeleuch­tet. Menschen, die dort bei Dunkelheit unterwegs sind, haben ein mulmiges Gefühl.

Graffitis. Mal abgesehen davon, dass die bunten Farbschmie­rereien unter Sachbeschä­digung fallen, sind sie meistens nicht mal schön anzuschaue­n. Sie zu entfernen, kostet Tausende Euro.

Kundenstop­per. Als Barrieren stören die Werbetafel­n von Händlern immer wieder das Durchkomme­n. Gerade für ältere Menschen mit Gehhilfen oder für Rollstuhlf­ahrer ist das ein Problem.

Zu wenig Kunst im öffentlich­en Raum. Graffitis gelten hier nicht als Kunst (siehe oben). Es mangelt in der Innenstadt an Plätzen, an denen Kultur und Kunst erlebbar sind.

Begrünung. An einigen Stellen gibt es zu viel davon, an anderen zu wenig. Während Sträucher, Hecken und Unkraut manchmal nur so wuchern und teilweise auch für Dunkelheit sorgen (siehe oben), „glänzt“die Altstadt andernorts durch ihren steinernen Betonchara­kter.

Straßen und Gehwege. Nicht mehr zeitgemäße und marode Straßenbel­äge und zu hohe Bordsteine müssen dringend aufgewerte­t werden. Sie sind nicht nur unschön, sondern auch störend.

Sitzbänke. Nicht überall gibt es Sitzmöglic­hkeiten für die Bürger. Es fehlt an schattigen Plätzchen. Und die Bänke unterschei­den sich oft in ihrer Gestaltung und Machart, was zu einer Uneinheitl­ichkeit im Stadtbild führt.

Schaltkäst­en. Einerseits sind sie für die Strom- und Telekommun­ikationsve­rsorgung der Bevölkerun­g unerlässli­ch, anderersei­ts aber nicht gerade ein optisches Highlight. Hinzu kommt, dass sie immer wieder mit Graffitis beschmiert werden.

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FOTO: JASMIN BÜHLER Leider macht nicht jeder Besucher der Ravensburg­er Altstadt von den Abfalleime­rn Gebrauch.

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