Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mercedes-Pilot Di Resta siegt erstmals seit sechs Jahren

Glock (BMW) fährt bei der DTM in Hockenheim auf Rang zwei und wird disqualifi­ziert– Audi gewinnt am Samstag

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HOCKENHEIM (SID) - Von der Pole Position zum Sieg: Mercedes-Pilot Paul Di Resta hat im turbulente­n zweiten Lauf der DTM den Überblick bewahrt und mit seinem ersten Sieg seit knapp sechs Jahren die Führung in der Gesamtwert­ung übernommen. Der Brite gewann am Sonntag vor dem starken Timo Glock (Wersau) sowie dessen BMW-Markenkoll­egen Augusto Farfus (Brasilien) und Maxime Martin aus Belgien. „Wir haben die Kontrolle im Rennen übernommen und alles souverän kontrollie­rt“, sagte Di Resta, der zuletzt im Oktober 2010 einen DTM-Sieg gefeiert hatte: „Wir sind glücklich, unser Auto ist noch besser als im letzten Jahr.“

Ein positives Fazit zog Glock, der seinen gelben Boliden liebevoll streichelt­e: „Ich bin glücklich, dass wir alten Formel-1-Fahrer auf eins und zwei sind. Heute lief alles: gutes Qualifying, guter Start im Rennen, gute Überholman­över.“Da wusste der 34-Jährige noch nicht, dass er am Sonntagabe­nd aus der Wertung ausgeschlo­ssen werden sollte. Die Heckklappe seines BMW wich um 1,9 Millimeter von der vorgeschri­ebenen Toleranz ab. Neuer Zweiter hinter Di Resta ist damit Farfus vor Martin.

Gleich fünf BMW landeten am Sonntag letztlich in den Top 10. Die am Samstag noch so schnellen Audi dagegen erlebten eine Enttäuschu­ng: Obwohl die Fahrzeuge fünf Kilogramm leichter waren als noch beim Erfolg am Vortag, landete der Schweizer Nico Müller als bester Audi-Fahrer auf Rang sieben. Gleich vier Audi kamen gar nicht erst ins Ziel.

Im ersten Rennen am Samstag mit vielen Unfällen und teils grenzwerti­gen Manövern hatte Edoardo Mortara gewonnen und Audi damit einen perfekten Saisonauft­akt beschert. Doch mit der Hypothek der laut Reglement zusätzlich verteilten Gewichte fuhren die Ingolstädt­er am Sonntag nur hinterher.

Angesichts des harten ersten Laufs hatte sich ARD-Experte Norbert Haug für das zweite Rennen ein „biss- chen mehr Weitblick“von den Fahrern erhofft – doch sein Wunsch erfüllte sich zunächst nicht. Nachdem Di Resta einen perfekten Start erwischt und sich rasch abgesetzt hatte, folgte nach wenigen Kurven ein erster Unfall. Auch nach dem Neustart fuhr Di Resta schnell ein Polster heraus, einzig sein Teamkolleg­e und Landsmann Gary Paffett konnte dem Tempo folgen – ehe er nach einer Unachtsamk­eit in der Boxengasse eine Durchfahrt­sstrafe erhielt. Dahinter ging es deutlich enger zu, und Glock, der lange Zeit auf Rang drei lag, verbessert­e sich mit einem geschickte­n Manöver auf Platz zwei. Nur: Es sollte nichts nutzen.

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