Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neun in einem Boot
Der Deutschland-Achter hat zum Start in die olympische Gold-Mission Stärke demonstriert. Drei Monate vor dem Saisonhöhepunkt in Rio verwies das DRV-Paradeboot im Finale der Ruder-EM in Brandenburg die Russen und den zuletzt übermächtigen Weltmeister aus Großbritannien auf die Plätze zwei und drei. Trainer Ralf Holtmeyer wertete den famosen Kraftakt seines Teams als Mutmacher: „Für uns war es wichtig, mal im Endspurt zu gewinnen.“Unbeeindruckt von den schwierigen Bedingungen mit starken Böen über dem Beetzsee nahm die Crew um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) Revanche für die WM-Niederlagen gegen die Briten in den vergangenen drei Jahren. Nach mäßigem Start und dem letzten Rang bei der 500-Meter-Marke kam der Titelverteidiger Schlag für Schlag besser ins Rennen und fing die lange Zeit führenden Russen dank eines beherzten Schlussspurts kurz vor dem Ziel noch ab. Unser Bild zeigt (von links) Steuermann Martin Sauer, Hannes Ocik, Richard Schmidt, Eric Johannesen, Maximilian Reinelt aus Ulm, Felix Drahotta, Andreas Kuffner, Malte Jakschik (verdeckt) und Maximilian Munski. Doch nicht nur der Achter ist auf Kurs. Im Vergleich zur vorigen EM in Posen gewann die deutsche Flotte in den 14 olympischen Klassen vier Medaillen mehr – wenn auch in weniger schillernden Farben. Trotzdem: Zweimal Gold (noch für den Frauen-Doppelvierer), fünfmal Silber und einmal Bronze stellten Cheftrainer Marcus Schwarzrock zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir mehr Breite gezeigt haben.“