Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr Schmäh bitte!
Vorstadtweiber (Di., ARD, 20.15 Uhr) - Sie sind wieder da, die Damen der vermeintlich besseren Wiener Gesellschaft. Zum Beginn der neuen Staffel sieht es für die fünf Frauen nicht gut aus. Die schöne heile Welt des leichten Lebens, das sich zwischen Edelboutiquen, Nobelhotels und fremden Betten abspielt, hat tiefe Risse bekommen. Abstiegsgefährdet sind (fast) alle und schwanger zwei von ihnen. Wie das passieren konnte? Waltraud (Maria Köstlinger) hat mit Marias (Gerti Drassl) Sohn Simon (Johannes Nussbaum) geschlafen. Aber wer ist der Vater von Marias Baby? Gatte Georg (Juergen Maurer) kann`s nicht sein. Denn der ist schwul. Maria hat inzwischen einiges begriffen, auch in welch dubiose Geschäfte ihr Mann verwickelt ist. Und sie scheint einen Plan zu haben.
Ihre „Freundinnen“hingegen sind zu Beginn der neuen Staffel damit beschäftigt, ihre Wunden zu lecken. Nicoletta (Nina Proll) hat ja nicht nur ihren Liebhaber verloren, sondern neben Boutique, Cabrio und Terrassenwohnung auch noch die Freiheit eingebüßt.
„Vorstadtweiber“soll die österreichische Version von „Desperate Housewives“sein. Nun sind zwar die Geschichten ähnlich haarsträubend. Aber man hätte Uli Brée (Drehbuch), Harald Sicheritz und Sabine Derflinger (Regie) mehr Mut gewünscht zu stärkeren Überzeichnungen. Eine Gesellschaftssatire verträgt das. Ein bisserl mehr Schmäh bitte!