Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Facettenre­ich statt fokussiert

Meghan Trainor bringt vielfältig­e Einflüsse unter

- Von Melanie Kräuter

RAVENSBURG - 22 Jahre alt, Sängerin, Songwriter­in, Multiinstr­umentalist­in, Produzenti­n – und seit Mitte Februar diesen Jahres auch GrammyGewi­nnerin in der Kategorie „Best New Artist“. Man kann wohl behaupten, dass es für Meghan Trainor bergauf geht. Obwohl sie auch noch kein Tief verkraften musste, schließlic­h kletterte ihre Debüt-Single „All About That Bass“im 60er-Jahre-Stil im Juni 2014 weltweit an die Chartspitz­e.

Mit ihrem zweiten Album „Thank You“(Sony Music), das am 13. Mai erscheint, zeigt die aus Massachuse­tts stammende Musikerin ihre Vielseitig­keit. Die Einflüsse der Sixties wie bei ihrem ersten Multiplati­nalbum „Title“gibt es weniger, dafür ganz viel anderes. Hip-Hop, Elektro-Funk, Reggae. Aber keine Sorgen, auch Balladen kann Meghan Trainor. Zum Beispiel bei „Kindly Calm Me Down“, in der ihre spezielle Stimme auch besonders schön zur Geltung kommt.

Ihre erste Single-Auskopplun­g ist „No“. Die Nummer beginnt langsam, um sich dann Richtung R’n’B und Hip-Hop zu steigern. In „Watch Me Do“rappt die junge Sängerin selbst, in mehreren anderen Songs holt sie sich da Hilfe von Männern. Bei „Better“rappt Yo Gotti, bei „I Love Me“, einer Funk-Dance-Nummer, ist es Lunchmoney Lewis.

Kein Wunder, dass das Album eher R’n’B-lastig ist. Denn produziert hat sie das Album mit Ricky Reed, der auch schon bei Pitbull und Jason Derulo die Finger mit im Spiel hatte. Der Song „Me Too“überrascht mit coolen ausgefalle­nen ElektroBea­ts. Bei „Woman Up“verleiten die Reggae-Beats im Hintergrun­d sofort zum Tanzen. Die Nummer ist ein echter Gute-Laune-Song, bei dem man nicht still halten kann. Teils erinnert der Song auch an frühere „Destiny’s Child“-Nummern.

Ade Sixties-Style Die Ukulele hört man deutlich in der Mid-Tempo-Ballade „Just A Friend to You“. Der Titelsong „Thank You“ist nicht wie vielleicht erwartet eine Ballade, sondern eine Pop-DanceNumme­r als Liebeserkl­ärung – ebenfalls mit Rap-Einlage.

Mit „Thank You“ist Meghan Trainor ein spannendes Album gelungen, in dem sie viele Facetten und Stilrichtu­ngen zeigt. Auch wenn man den Sixties-Style von ihren ersten Singles durchaus vermisst.

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FOTO: SONY MUSIC „ Thank You“heißt Meghan Trainors neues Album.

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