TVW verliert Handball-Krimi knapp

Weingarten scheidet in der Relegation gegen die SG Degmarn-Oedheim unglücklich aus

WEINGARTEN (sz) - Die Weingartener Handballer sind bereits in der ersten Relegationsrunde um den Aufstieg in die Landesliga denkbar knapp und auch etwas unglücklich gegen die SG Degmarn-Oedheim ausgeschieden. Eine 20:23 (13:10) Niederlage im Rückspiel nach großem Kampf besiegelte am Ende das Ausscheiden nach zwei Partien. Das Hinspiel hatte der TVW mit 24:23 gewonnen.

Nach sechzig gespielten Minuten sanken nach dem Schlusspfiff einige Akteure des TVW völlig konsterniert zu Boden und es machte sich bei Trainer und Mannschaft ein Schock-Zustand breit. Auf der anderen Seite herrschte beim Gastgeber überschäumende Freude. Zwar musste der TVW in Summe sich den Vorwurf gefallen lassen, dass man erneut nicht gänzlich seine Leistung abrufen konnte, doch war das Ausscheiden am Ende dennoch äußerst bitter.

Gastgeber beginnt stark Der Gastgeber begann am Sonntag furios und spielte vor allem über Kreisspieler Yannick Guldi stark auf. Es drohte eine einseitige Partie zu werden. Nach einer Viertelstunde schien der TVW beim Stande von 5:11 frühzeitig geschlagen. Obwohl in dieser Phase noch Holger Höhn verletzungsbedingt ausfiel, kam dennoch die Wende. Mit dem Rücken zur Wand stemmte sich der TVW mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Nachdem Maxi Schoch kurz vor der Halbzeitpause zum 10:13 verkürzen konnte, war der TVW mit dem Ein-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel wieder auf Schlagdistanz.

Ähnlich wie im Hinspiel schien aber die Pause den TVW-Akteuren nicht gutzutun. Immer wieder schli- chen sich im Anschluss leichte Fehler in den Spielaufbau. Nach 41 Minuten dachten einige Zuschauer beim Stande von 12:18 zum zweiten Mal, dass die Vorentscheidung nahte. Doch der TVW kämpfte wieder gegen das Ausscheiden und hatte jetzt die beste Phase in der gesamten Partie. Zweimal Böttcher, ein Kracher von Grupp plus Zülke und Klinsgseisen brachten den TVW mit einem Fünf-Tore-Lauf zum 17:18 wieder auf Schlagdistanz.

Der TVW hatte in der Folge mehrfach größte Chancen, den Ausgleich zu erzielen, ließ aber beste EinwurfMöglichkeiten aus. Der Gastgeber schwankte und verpasste es, selbst die Partie zu entscheiden. In einer dramatischen Schlussphase wollte dem TVW der Ausgleich einfach nicht gelingen. Eine fragwürdige Zwei-Minuten-Strafe für Bögelein vier Minuten vor dem Ende machte das Unterfangen nicht einfacher. Die SG verwarf jetzt einen Strafwurf und einen Tempogenstoß, der TVW traf zweimal Aluminium. Vierzig Sekunden vor dem Ende nagelte der Rechtsaußen Darancik aus nicht unbedingt zwingender Position den Ball an den Innenpfosten zum 22:20 ins Tor des TVW zur Vorentscheidung. Der TVW haderte nach dem Spiel damit, dass man viel zu viele Chancen ausließ und dass die Un- parteiischen von den Zahlen her gesehen (0:5 Strafwürfe, 1:6 Zeitstrafen) nicht gänzlich auf TVW-Seite standen. Dennoch mussten sich die Weingartener Handballer das Ausscheiden selbst ankreiden.

Jetzt steht für den TVW eine Pause an und für Trainer Kühn die Aufgabe, den Kader für die Saison 2016/ 17 neu zu formieren und einen weiteren Versuch in Richtung Landesliga zu starten.

TVW: Bulmer, Neff (Tor); Klingseisen (5), Franz (4), Schoch (2), Böttcher (2), Grupp (2), Neff (2), Zülke (1), Höhn (1), Werner (1), Bögelein, D. Fonfara, Ströh, Kleinschnittger, Glatzer.

FOTO: DEREK SCHUH Philip Klingeisen ( Mitte) und der TVW scheiterten in der Relegation an der SG Degmarn- Oedheim ( Yannick Guldi, Mittte, Artur Kremer, rechts).