Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lobeshymnen auf Mario Gomez
ISTANBUL (dpa/sz) - Der unaufhalt- same Mario Gomez sorgt im türkischen Fußball weiter für Begeisterung und bewirbt sich mit Toren am Fließband um einen EM-Stammplatz bei Bundestrainer Joachim Löw. Nach seinem 1:0-Siegtreffer für Besiktas Istanbul im hitzigen Stadtderby gegen Galatasaray feierte die Zeitung „Fanatik“den deutschen Nationalstürmer aus Unlingen als „Tormaschine“. Die „Fotomac“ernannte ihn gar zum „Tor-Imperator“. Dank des 25. Saisontreffers von Gomez ist Besiktas zwei Spieltage vor Schluss dem ersten Titel seit 2009 ganz nah.
Auch Weltmeister Lukas Podolski konnte mit Galatasaray den Lauf des Tabellenführers nicht stoppen. Allerdings war das Siegtor in der 76. Minute umstritten. Als Gomez traf, befand sich gerade ein Zuschauer im Mittelkreis, der wenige Sekunden zuvor auf den Platz gerannt war. Der Unparteiische Mete Kalkavan bemerkte das nicht und ließ das Spiel weiterlaufen.
„Gomez ist auf dem besten Wege, der größte Stürmer der Vereinsgeschichte zu werden“, sagte Fernsehmoderator Sansal Büyüka. Der frühere Stürmer des VfB Stuttgart und FC Bayern führt weiter die Torjägerliste an. Er hat jetzt in fünf Partien nacheinander getroffen und dabei sechs Treffer erzielt.
Der Derby-Sieg war für Besiktas der erste Erfolg in der 2011 eröffneten Türk Telekom Arena, dem Stadion des Stadtnachbarn Galatasaray. Der eifrige Podolski vergab mit zwei Weitschüssen gute Chancen für die Gastgeber und ist nach seiner achten Gelben Karte nun am vorletzten Spieltag gesperrt.
Bei der Heimkehr zum Vereinsgelände im Stadtteil Ümraniye wurde Besiktas frenetisch gefeiert. Tausende Anhänger empfingen den Mannschaftsbus jubelnd mit Fahnen und Bengalos, sogar ein Feuerwerk war zu sehen. Mit dieser Euphorie will Besiktas in den verbleibenden zwei Spielen gegen Osmanlispor und Konyaspor der letzte Schritt zur Meisterschaft machen. „Unsere Konzentration darf nicht nachlassen“, twitterte Besiktas-Rechtsverteidiger Andreas Beck, „nicht einmal für eine Sekunde.“