Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Südwest-Adressen finden sich in „Panama Papers“
BOPFINGEN (ham) - In Zusammenhang mit den Listen weltweiter Adressen von Briefkastenfirmen, den sogenannten „Panama Papers“gibt es auch Verbindungen in die Region. So taucht beispielsweise die Adresse einer Frau in Bopfingen auf der seit Montag zugänglichen Internetdatenbank auf. Dort sind die vertraulichen Dokumente des Offshore-Dienstleisters „Mossack Fonseca“nun mit detaillierten Orten, Straßen und Hausnummern veröffentlicht worden. Sie waren durch ein Datenleck an die Öffentlichkeit gelangt.
Teils finden sich Firmen, teils auch – wie im Bopfinger Fall – Privatpersonen. Die Bopfingerin wird im Zusammenhang mit einer Firma in Panama genannt. Auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“bestätigte die Frau, dass Gelder angelegt worden seien: allerdings von ihrem vor Jahren verstorbenen Mann und ohne ihr Wissen. Die Anlage habe dieser über die „Commerzbank International“in Luxemburg getätigt, so die Frau.
Sie selbst sei lediglich die Sprecherin der Erbengemeinschaft und habe nach der Entdeckung umgehend das Finanzamt Aalen informiert. Dort sei das Geld, das der Verstorbene offenbar am Fiskus vorbei angelegt hatte, versteuert worden. Das Finanzamt in Aalen war bisher nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
In den Listen der „Panama Papers“finden sich zudem Firmen oder Privatadressen in Neu-Ulm-Burlafingen, Blaubeuren, LaichingenMachtolsheim und Illerrieden im Alb-Donau-Kreis. Im Fall der genannten Firma aus Neu-Ulm Burlafingen sagte der Geschäftsführer dem SWR, er habe keine Ahnung, wie sein Unternehmen in die Liste geraten sein könnte.