Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neue Realschul-Chefin hat „riesige Lust, die Dinge anzugehen“
Melita Paul ist als neue Rektorin der Realschule Weingarten eingesetzt
WEINGARTEN - Drei Jahre war sie Konrektorin, jetzt leitet Melita Paul die Realschule Weingarten. Im Beisein vieler Gäste ist die 45-Jährige am Montagabend feierlich in ihr neues Amt eingeführt worden. Neben Offenheit und Herzlichkeit bescheinigten die Festredner ihr Mut, in Zeiten großer Veränderungen in der Schullandschaft sich diesen Herausforderungen zu stellen.
Seit zwölf Jahren lehrt Melita Paul schon an der Realschule. Es war also keine Zäsur, als ihr Vorgänger Thomas Pätzold im vergangenen Jahr aus dem Amt schied und die gebürtige Ravensburgerin, die an der PH Deutsch, Geschichte und Sport studierte, den Rektorenposten zum neuen Schuljahr übernahm. Erst kommissarisch, jetzt offiziell. Davor bestimmte sie die Geschicke der Bildungseinrichtung seit 2012 als Konrektorin mit. Oberbürgermeister Markus Ewald hob das einstimmige Votum des Gemeinderates für Melita Paul hervor, lobte ihre Fachkompetenz, ihre menschlichen Qualitäten, ihr hohes Ansehen an der Schule. Und Melita Paul, verheiratet und Mutter von drei Kindern, brennt förmlich für ihre neue Aufgabe. „Ich habe riesige Lust, die Dinge anzugehen und die Realschule weiterzuentwickeln.“
In einer rasant sich wandelnden Gesellschaft mit zunehmender Vielfalt und technischen Innovationen müsse sich auch die Schule verändern und weiterentwickeln. „Und wir wollen das auch“. Stichwort: „Realschule neu“, ein Bildungsplan, der ab dem kommenden Schuljahr greift und künftig auch einen Hauptschulabschluss unter dem Dach der Realschule vorsieht. Ein guter Umgang mit zunehmender Heterogenität in den Klassen sei für Lehrer die Herausforderung der Stunde, so Paul, um Schülern individuelles Lernen zu ermöglichen. Schule solle überdies als Lebensraum wahrgenommen werden und nicht als Lehranstalt. Von Pauls großer Beliebtheit, ihrer Fähigkeit zuzuhören, auf Augenhöhe mit anderen zu kommunizieren und sie in Entscheidungen mit einzubinden, davon zeugten Grußworte von Kollegen, Elternvertreter und Schülersprecherinnen. Schulamtsdirektor Klaus Moosmann ging auf die vielen außerschulischen Engagements von Melita Paul, wie Bildungsbeirat, ein. Darüber hinaus auf die Wichtigkeit der Vorbildfunktion von Führungskräften. Bei allen Diskussionen um Schularten seien immer noch die Lehrer und ihre Beziehung zu Schülern das Entscheidende. Man sei Erziehungspartner der Eltern. Schule könne aber kein Elternhaus ersetzen. Bei den vielfältigen Herausforderungen an eine Schulleiterin empfahl Gymnasiumsdirektor Günter Erdmann als Vertreter der Weingartner Schulen seiner Kollegin die drei Gs: Geschick, Geduld und Gelassenheit. Die Wertschätzung für ihre neue Rektorin drückten Schüler samt Lehrerinnen in einem bunten, zweistündigen Mix aus Musik, Rhythmus und Tanz aus.