Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Babb macht Mut
Im zweiten Play-off-Viertelfinale wollen die Ulmer Basketballer heute gegen Oldenburg nachlegen
ULM (sz) - Mit einem Sieg heute gegen den Vorrundenzweiten Oldenburg (20 Uhr/ live auf telekombasketball.de) kann Basketball-Bundesligist ratiopharm Ulm im Play-offViertelfinale bereits mit 2:0 in Führung gehen. „Ich erwarte aber, dass Oldenburg deutlich stärker spielen wird als am Samstag“, sagt Trainer Thorsten Leibenath. Auch Spielmacher Per Günther hielt den Ball am Samstag nach dem Ulmer Sieg bewusst flach: „Das war nur Spiel eins. Wir haben auch 2013 das erste Spiel in Oldenburg gewonnen“, gab der Kapitän nach dem 81:90-Sieg zu bedenken. Auf einen 84:86-Auftakterfolg in Oldenburg folgte damals die 60:72-Ernüchterung in Ulm – weg war der gewonnene Heimvorteil.
Es kann schnell gehen in den Playoffs, weswegen der Hauptrundensiebte Ulm selbstbewusst, aber nicht euphorisch ins erste Heimspiel geht: „Wir brauchen mindestens eine genauso starke Leistung wie in Oldenburg. Es wird noch einmal deutlich physischer zugehen. Oldenburg hatte am Samstag sicher nicht seinen besten Tag und hat einige offene Würfe nicht getroffen.“Tatsächlich hat der Klub aus dem Norden in dieser Saison noch keine zwei Spiele in Folge verloren.
Babb macht glücklich Andere Statistiken machen den Ulmern Mut: Etwa, dass sie das drittbeste Offensivteam der BBL in Spiel eins bei 42 Prozent aus dem Feld gehalten haben. „Wir haben in der Halbfeld-Verteidigung vieles richtig gemacht“, lobte Leibenath. Verbesserungswürdig ist dagegen das Angriffsspiel: Die 17 Ulmer Turnovers fielen nur deshalb nicht groß ins Gewicht, weil auch die Baskets 16 Bälle wegwarfen.
Ulm macht vor allem das Comeback von Chris Babb glücklich, der drei Wochen lang wegen einer Knieverletzung außer Gefecht war und am Samstag glänzte. Sofort gehörte er wieder zur Startformation, spielte fast 36 Minuten lang, steuerte vier Dreier bei sieben Versuchen, insgesamt 17 Punkte, drei Rebounds und sechs Assists bei. Leibenath war nach der ganz und gar erstaunlichen Leistung des 26-jährigen Amerikaners aus Kansas zufrieden: „Er hat eine sehr gute Physis, er ist kräftig gebaut und er ist ein Spieler, der fast nie an sein Limit kommt.“Der Trainer würde den 1,96-Meter-Mann gerne halten, der weckt allerdings nicht nur das Interesse anderer deutscher und europäischer Topklubs, er hat vor einigen Jahren in Boston und Oakland auch schon ein bisschen NBA-Erfahrung gesammelt. „Er ist also auf dem Radar der Amerikaner, auf dem er früher schon war. Das dürfte die Sache für uns nicht leichter machen“, sagt Leibenath.
Oldenburg hofft derweil auf die Rückkehr von Robin Smeulders. Der bewegliche Center war zuletzt mit Muskelproblemen außer Gefecht, Trainer Mladen Drijencic stellt aber ein Comeback des Holländers in Aussicht: „90 Prozent der Schmerzen sind weg“, sagte der Trainer.