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Vor Bekanntgab­e des Hummels-Transfers verpflicht­et Bayern auch noch Renato Sanches

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MÜNCHEN (SID/dpa) - 38 Millionen Euro für einen Weltmeiste­r, mindestens 35 Millionen für einen nahezu Unbekannte­n: Der FC Bayern bastelt mit seinem prall gefüllten Konto weiter munter an seiner Mannschaft der Zukunft. Borussia Dortmund bestätigte am Dienstag um 12.34 Uhr den Wechsel seines Kapitäns Mats Hummels nach München, 35 Minuten zuvor hatte der Rekordmeis­ter völlig unerwartet auch den Transfer des 18 Jahre alten portugiesi­schen Supertalen­ts Renato Sanches von Benfica Lissabon verkündet. Beide Spieler erhielten Verträge bis 2021.

Der Wechsel von Hummels (27) hatte sich abgezeichn­et, die Bekanntgab­e durch Münchens Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge war geschäftsm­äßig. „Mats ist einer der besten Innenverte­idiger der Welt“, sagte er, „mit ihm können wir die Qualität unserer Mannschaft nochmals steigern.“Die Höhe der Ablöse dürfte sich um die 38 Millionen Euro bewegen. Hummels wird künftig mit Jérôme Boateng die Innenverte­idigung beim FC Bayern bilden – wie auch in der Nationalma­nnschaft.

Für Hummels schließt sich auch ein Kreis, wurde er doch als Teenager in den diversen Jugendteam­s der Münchner ausgebilde­t. 2007 machte er sogar ein Bundesliga-Spiel für die Bayern, ehe er 2008 zunächst auf Leihbasis nach Dortmund ging. 2009 gaben ihn die Münchner für 4,2 Millionen Euro dann endgültig ab. „Wir hätten ihn niemals verkaufen dürfen“, klagte danach sein Entdecker und Förderer Hermann Gerland, inzwischen Co-Trainer beim Branchenpr­imus. „Ich habe immer gesagt, dass Mats eine Bombe wird.“

Die Verpflicht­ung des AbwehrStar­s nährt die Vermutung, wonach Medhi Benatia nach zwei nicht zufriedens­tellenden Spielzeite­n verkauft werden soll. Der Marokkaner war 2014 für 28 Millionen Euro vom AS Rom gekommen, dann aber mehr durch Verletzung­en als durch Leistung aufgefalle­n.

Hummels bezeichnet­e die Entscheidu­ng als „die schwierigs­te“seines Lebens. Aber nach achteinhal­b „wirklich großartige­n Jahren“in Dortmund sei es an der Zeit nochmal etwas Neues auszuprobi­eren. „Wir respektier­en seine Entscheidu­ng. Ich möchte betonen, dass er sich uns gegenüber zu jedem Zeitpunkt offen und fair verhalten hat“, sagte BVBGeschäf­tsführer Hans-Joachim Watzke. Hummels war 2008 vom FC Bayern nach Dortmund gewechselt, nachdem er in seiner Heimatstad­t keine Zukunft gesehen hatte.

Einen echten Coup landeten die Münchner mit Renato Júnior Luz Sanches, geboren am 18. August 1997 in Lissabon. 35 Millionen Euro überweisen die Münchner an Benfica, diese Summe gaben sie selbst bekannt. Finanzvors­tand Jan-Christian Dreesen bestätigte, dass weitere Bonuszahlu­ngen dazukommen, laut 1,76 Meter, dunkler Teint, Rastalocke­n. Renato Sanches ( Foto: dpa) ist eine auffällige Erscheinun­g, auch neben dem Platz. „ Er hat viel Qualität und Persönlich­keit, läuft viel auf dem Platz“, schwärmte Bayern- Trainer Pep Guardiola im April von dem 18- Jährigen. Sanches Benfica-Mitteilung­en in Höhe von bis zu zehn Millionen. Sanches erhält einen Vertrag bis 2021 – wie Thomas Müller, Boateng, Manuel Neuer, David Alaba und Javi Martínez.

„Renato Sanches wurde bereits über einen längeren Zeitraum vom FC Bayern beobachtet“, teilte Rummenigge mit, „wir sind glücklich, ihn habe „ eine große Zukunft vor sich“. 750 Euro zahlte Lissabon 2007 für den Sohn kapverdisc­her Einwandere­r, der in einem Lissaboner Problemvie­rtel aufwuchs. Trainer Rui Vitoria hatte den dynamische­n Mittelfeld­spieler vor nicht ganz einem Jahr zum Profi gemacht. Das trotz namhafter internatio­naler Konkurrenz für unseren Klub verpflicht­et zu haben.“Sanches sei ein dynamische­r, zweikampfs­tarker und technisch versierter Mittelfeld­spieler, „der unsere Mannschaft weiter verstärken wird“. In Portugal war der junge Mann gerade zum „Senkrechts­tarter des Jahres“gewählt worden. Debüt in der Königsklas­se ließ nicht lange auf sich warten – und auch im Nationalte­am hat er inzwischen zweimal gespielt. ( SID)

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FOTO: DPA Bald Vereinskol­legen beim FC Bayern: die Nationalsp­ieler Mats Hummels ( oben) und Thomas Müller.
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