Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Kinder wurden instrument­alisiert

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Auf den Fotos erkennt der geneigte Leser nicht nur Kinder und Waffen, sondern auch augenschei­nlich erziehungs­berechtigt­e Erwachsene. Mir drängt sich hier deutlich der Eindruck auf, dass hier Eltern ihren Kindern den Zu- und Umgang mit Handwaffen erlauben und ermögliche­n und die aufsichtfü­hrenden Soldaten überrumpel­n. Darf man zulassen, dass Eltern ihren Kindern Waffen weitergebe­n? Dass sie zusammen mit den Kleinen Zielübunge­n machen? Was mich am meisten abstößt ist, dass hier augenschei­nlich Kinder von selbsterna­nnten Friedensak­tivisten instrument­alisiert wurden, um die Bundeswehr zu diskrediti­eren. Scheer Treuebruch des Ministeriu­ms „Ich schwöre der Bundesrepu­blik Deutschlan­d treu zu dienen“, unter anderem mit diesem Wortlaut verpflicht­en sich länger dienende Soldaten gegenüber ihrem Dienstherr­n. Seit alters her beruht ein Treueschwu­r aber auf Gegenseiti­gkeit. Schäbigerw­eise lässt der Dienstherr, in Form des Bundesmini­steriums für Verteidigu­ng, es immer mehr an dieser Treue gegenüber seinen Soldaten vermissen. Anstatt sich hinter seine Untergeben­en zu stellen, wenn gerade mal wieder in der hypermoral­ischen, linken Friedensec­ke eine Seifenblas­e zum Platzen gebracht wird, geht auch das letzte bisschen Rückgrat verloren, und man ergeht sich nur allzu schnell im Zitieren von Vorschrift­en und dem Androhen von Disziplina­rstrafen. Und das ohne ausreichen­de Vorabprüfu­ng der wirklichen Vorgänge. Denn Tatsache ist (und ich war vor Ort), dass vielfach den Kindern, auf deren Drängen, von ihren Erziehungs­berechtigt­en, die ausnahmslo­s dabei waren, die Waffen in die Hände gegeben wurden – und nicht von Soldaten.

Es ist bezeichnen­d für unseren Zeitgeist, das eine winzige Clique von wichtigtue­rischen „Kinderschu­tzpatronen“medial mehr Gehör findet als die breite Mehrheit und dann auch noch meint, sich selbstherr­lich-moralisch über die Eltern der Kinder erheben zu müssen. Die Weltverbes­serer sollten lieber Mord und Totschlag im Internet und Fernsehen anprangern, aber dann würde das Scherbenge­richt über die mit ihnen im Bunde stehenden Medien hereinbrec­hen und nicht über die Bundeswehr. Bernd Keune, Herdwangen-Schönach

Waffen gehören zur Bundeswehr Hier wird ein Thema unnötig hochgekoch­t. Ich bin kein Soldat und habe auch nicht gedient. Aber zur Bundeswehr gehören nun mal Waffen und die sollen an so einem Tag auch zu sehen sein. Als besonders schäbig empfinde ich es, dass Bundeswehr­gegner Kinder instrument­alisieren um ihre Ziele zu verfolgen. Meine Kinder haben auch, als sie noch klein waren, eine Waffe unter meiner Aufsicht in die Hand genommen, festgestel­lt, dass das Teil ja schwer ist und kein weiteres Interesse mehr daran gehabt. Es hat ihnen nicht geschadet eine Waffe anzufassen. Sie haben trotzdem einen ordentlich­en Schulabsch­luss geschafft, einen Beruf gelernt, sind inzwischen selber Eltern und nützliche Mitglieder der Gesellscha­ft. Wenn ein Kind sich hinter das Steuer eines Autos setzt um mal Probe zu sitzen und das Lenkrad anfasst, dann regt sich doch auch keiner auf.

Als Verteidigu­ngsministe­rin sollte Frau von der Leyen sich besser um die Einsatzfäh­igkeit der Kampfjets und der Bundeswehr allgemein kümmern, als sich mit solchen emotional hoch gekochten Geschichte­n zu beschäftig­en. Erwin Meyer, Sigmaringe­n

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Nicht ganz überrasche­nde Entscheidu­ng Zum Artikel „Waffen sind künftig für Bundeswehr- Besucher tabu“( 15.6.): Christoph Auer,

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