Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nachfolge bei Oetker bleibt offen

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BIELEFELD (dpa) - Die Nachfolgef­rage an der Spitze des Familienko­nzerns Oetker bleibt offen. Bei der Vorstellun­g der Bilanz 2015 verwies Finanzchef Albert Christmann am Dienstag auf den Beirat. Eigentlich sollte Konzernche­f und Familienmi­tglied Richard Oetker die Geschäftsz­ahlen präsentier­en. Der Spitzenman­ager war am Morgen beim Verlassen seines Hauses aber gestürzt und konnte deshalb nicht kommen. Nach sechs Jahren endet mit dem Kalenderja­hr 2016 die Amtszeit des 65-Jährigen.

Beim Umsatz legte die Gruppe, zu der Frachtschi­ffe, Lebensmitt­el, Bier, Sekt, Hotels und eine ChemieToch­ter zählen, 2015 um 11,8 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro zu. „Ohne positive Währungsef­fekte und Zukäufe wäre diese Kennzahl allerdings auf Vorjahresn­iveau geblieben“, sagte Christmann, der für Richard Oetker die Bilanz präsentier­te. Zum Gewinn äußert sich Oetker generell nicht.

Zufrieden zeigte sich Christmann mit der Integratio­n der Konditorei Coppenrath & Wiese und neuen Tochterfir­men in Australien und Mexiko. Sorgen bereitet das Geschäft in den Schwellenl­ändern. In Südamerika und Russland gibt es Umsatzrück­gänge. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern insgesamt mit einem konstanten Umsatz.

2014 hatte das Bundeskart­ellamt einigen Bierbrauer­n in Deutschlan­d wegen Preisabspr­achen hohe Strafen aufgebrumm­t. Mit der Radeberger-Gruppe war auch ein Oetker-Unternehme­n betroffen. Das fühlte sich allerdings zu Unrecht an den Pranger gestellt und wollte klagen. Nach Aussage von Christmann gibt es zu diesem Streit aber keinen neuen Sachstand.

Schnellere­s Internet: Neuer Entwurf liegt vor

BONN (dpa) - Im Streit um den Ausbau des schnellen Internets ist die Bundesnetz­agentur den Wettbewerb­ern der Deutschen Telekom entgegenge­kommen. In ihrem abgeändert­en Entscheidu­ngsentwurf über die sogenannte VectoringT­echnik, die sie am Dienstag der EU-Kommission vorlegte, räumte sie den Unternehme­n mehr Ausbaurech­te im Nahbereich ein. Wem ein Ausbaugebi­et zufällt, muss sich verpflicht­en, schnelles Internet an diesem Knotenpunk­t einzuricht­en. Aufgehoben wurde auch die Regelung, nur einem nachfragen­den Unternehme­n ein Vorleistun­gsprodukt an diesen Punkten zu erlauben. Von diesen grauen Kästen aus, auch Kabelverzw­eiger genannt, läuft das Kupferkabe­lnetz der Telekom auf den letzten Metern zum Endkunden. Darüber hinaus setzte die Aufsichtsb­ehörde Anreize zum Ausbau von Glasfaserl­eitungen. Der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft, Günter Oettinger, begrüßte die Vorlage: Wenn die Kritikpunk­te der EU-ausgeräumt würden, „schaffen wir die Quadratur des Kreises“.

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