Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zwischen Tieren und Handtaschen
Bei der Messe Maker Faire Bodensee am Wochenende in Friedrichshafen dreht sich alles ums Selbermachen
FRIEDRICHSHAFEN - Taschen aus Tettnanger Hopfensäcken, eine selbst gelötete Elektro-Orgel und bunte Tierkostüme: Erfinder und Selbermacher treffen sich am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juni, auf der Maker Faire Bodensee. Was das Publikum auf der Messe in Friedrichshafen erwartet – das haben die Verantwortlichen bei einem Pressegespräch vorgestellt.
Für Monika Merk ist die abgetragene Hose ihres Sohnes ein kleines Juwel. Obwohl das Kleidungsstück mit Farbflecken regelrecht übersät ist, landet sie bei der Tettnangerin nicht im Müll. Seit 2009 kreiert Merk beispielsweise aus alten Textilien, Hopfensäcken, Bundeswehrdecken oder ausgedienten Fahrradschläuchen Taschen. „Gerade die Fahrradschläuche sind sehr robust“, erzählt sie. Selbst für alte Autogurte hat Merk eine Verwendung: Sie dienen als Tragegurt. „Menschen schmeißen viel zu viel weg“, sagt Merk. Ihre Motivation: aus alten Materialien neue, kreative Dinge herstellen. Upcycling nennt man das.
Aus Elektroschrott werden Tiere Neben Monika Merk stellen weitere 63 Aussteller bei der dritten Maker Faire Bodensee ihre Arbeiten aus. „Ob technische Projekte wie Roboter und Drohnen, handwerkliche Produkte oder extravagante Accessoires, jeder kann sich auf der Messe inspirieren lassen oder seine Ideen dem Publikum präsentieren“, sagt Petra Rathgeber von der Messe Friedrichshafen. Aussteller sind Vereine, SchulAGs, Händler, Hobby-Bastler und Museen. Zu Letzteren zählt beispielsweise das Elektronikmuseum Tettnang. Von Anfang an ist das Museum auf der Messe vertreten, in diesem Jahr können Besucher eine elektronische Orgel selber bauen. Zum ersten Mal bei der Selbermach-Messe mit dabei sind Sereina Bucher und Katharina Fässler aus der Schweiz. Die 29Jährigen gründeten 2012 „Kitty Fluff“. Dahinter verbirgt sich ihr Atelier, in welchem sie aufwendige Tierkostüme selbst kreieren. „Fursuits“(Fellanzüge) nennen sie das.
Nicht nur Aussteller können auf der Messe von sich Reden machen – auch Hobby-Handwerker. Bei der „Maker Challenge“, die es in diesem Jahr zum ersten Mal gibt, bekommen Teilnehmer eine Aufgabe, die sie live auf der Messe bearbeiten.
Die Maker Faire Bodensee öffnet am Samstag, 25. Juni, und endet am Sonntag, 26. Juni. Die Tageskarte kostet neun Euro, im Vorverkauf acht Euro, die Familienkarte ist für 20 Euro erhältlich. Mit diesen Eintrittskarten können Interessierte auch die Amateurfunk- Ausstellung „ Ham Radio“besuchen, die bereits am Freitag, 24. Juni, beginnt. Öffnungszeiten sind am Samstag von 9 bis 18 Uhr, am Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Weitere Infos gibt es im Internet unter
makerfairebodensee. com