Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Orientieru­ng für Flüchtling­e im Schilderwa­ld

Kreisverke­hrswacht unterstütz­t Projekt und stellt Jugendverk­ehrsschule zur Verfügung

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RAVENSBURG (sz) - Um Gefahren im Straßenver­kehr zu reduzieren, organisier­t die Freiwillig­enagentur Ravensburg in Kooperatio­n mit der Kreisverke­hrswacht Fahrradsic­herheitstr­ainings für Flüchtling­e in der Jugendverk­ehrsschule in Obereschac­h. Interessie­rte können sich melden.

Ein eigenes Fahrrad zu besitzen, ist für geflüchtet­e Menschen ein Schritt in die Eigenständ­igkeit und Mobilität. Viele nutzen das Fahrrad, um pünktlich zu einem Job oder zum Deutschkur­s zu gelangen, andere erkunden damit ihre neue Umgebung. Ein günstiges Fahrrad können die Flüchtling­e in der Fahrradwer­kstatt bei Kurt Dangel und Team in Oberhofen für 20 Euro erwerben (siehe Meldung oben).

Dann sind die Geflüchtet­en jedoch auf sich selbst gestellt, um sich im Straßenver­kehr zurechtzuf­inden. „Das führt zu teilweise gefährlich­en Situatione­n“, sagt Sophie Bader, Leiterin der Fachstelle Bürgerscha­ftliches Engagement bei der Stadt Ravensburg. Die geflüchtet­en Menschen kommen aus Ländern, in denen völlig andere Verkehrsve­r- hältnisse und -regeln gelten, teilweise sogar Linksverke­hr. Nun leben sie in einem Land, in dem alles reguliert ist, und müssen sich in einem für sie fremden Schilderwa­ld zurechtfin­den. Für viele eine echte Herausfor- derung und eine Gefährdung für sie selbst, aber auch für andere. Aus die-sem Grund hat Sophie Bader mit Eh-renamtlich­en ein Fahrradsic­herheitstr­aining für geflüchtet­e Menschen ins Leben gerufen.

Wichtigste­r Partner ist die Kreisverke­hrswacht Ravensburg. Sie stellt nicht nur die Jugendverk­ehrsschule für die Schulungen zur Verfügung, sondern stellt den erfahrenen Schulungsl­eiter und trägt dafür die Kosten.

Ein Team von Ehrenamtli­chen kümmert sich darum, Gruppen von Geflüchtet­en zusammenzu­bringen. Am Schulungst­ag werden sie persönlich in ihrer Unterkunft abgeholt und mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln zur Jugendverk­ehrsschule begleitet. Die Kosten werden vom Amt für Soziales und Familie der Stadt Ravensburg übernommen. Andere Gruppen werden von Partnern der Flüchtling­shilfe, z. B. der Arkade , zu den Schulungen gebracht.

Auf dem Schulungsg­elände unterstütz­en die Ehrenamtli­chen den Schulungsl­eiter nach dem Theorietei­l bei der Praxis auf dem Gelände der Jugendverk­ehrsschule. Ehrenamtli­che aus Obereschac­h sorgen für die Verpflegun­g der meist jungen Geflüchtet­en.

Wer mit Flüchtling­en zusammenar­beitet und eine Schulungsg­ruppe zusammenst­ellen möchte, kann sich melden bei Sophie Bader, Fachstelle Bürgerscha­ftliches Engagement, Telefon 0751/ 82234, E- Mail: so- phie. bader@ ravensburg. de.

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FOTO: PRIVAT In der Jugendverk­ehrsschule in Obereschac­h trainieren Flüchtling­e für den Straßenver­kehr.

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