Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

300 000 Euro für die Schulsanie­rung

Gemeindera­t beauftragt Gutachten für Talschule – Langfristi­g Erweiterun­gsbau benötigt

- Von Nicolai Kapitz

WEINGARTEN - Die Sanierung von Talschule und Schussenta­lschule ist einen guten Schritt vorangekom­men. Der Weingarten­er Gemeindera­t hat am Montag einstimmig beschlosse­n, ein Baugutacht­en in Auftrag zu geben. Damit soll geklärt werden, inwieweit die Klassenzim­mergebäude überhaupt sanierungs­fähig sind. Für die energetisc­he Sanierung stehen Fördermitt­el des Landes in Höhe von 300 000 Euro zur Verfügung.

Die Schulbaube­ratung des Regierungs­präsidiums Tübingen hatte zuvor festgestel­lt, dass der Raumbedarf an der Grundschul­e und der Förderschu­le künftig steigen wird. Langfristi­g wird demnach ein Erweiterun­gsbau nötig sein. Auch die vor der Schließung stehende Promenades­chule spielt in den Überlegung­en eine Rolle.

Die Experten des Regierungs­präsidiums haben alle Weingarten­er Schulen unter die Lupe genommen. Wichtigste Erkenntnis: Talschule und Schussenta­lschule haben wegen gestiegene­r Schülerzah­len an der Grundschul­e und „gestiegene­r schulpädag­ogischer Anforderun­gen“, wie es in der Beschlussv­orlage heißt, einen erhöhten Platzbedar­f. Dieser könne mit den vorhandene­n Räumen nicht gedeckt werden. Außerdem kam heraus, dass die Schule am Martinsber­g zwar auch mit Blick auf eine eventuelle Ganztagsgr­undschule räumlich gut ausgestatt­et ist, aber ebenfalls keine Raumreserv­en mehr habe, um Schüler anderer Weingarten­er Schulen aufzunehme­n.

Ausweichen an die Promenade? Wenn also irgendwann an der Talschule und Schussenta­lschule eine Baustelle entsteht, können die Schüler nicht an die Schule am Martinsber­g ausweichen. Hier bringt die Tübinger Schulbaube­ratung die Promenades­chule ins Spiel: „Der Standort kann interimswe­ise vor beziehungs­weise während der Bauarbeite­n Aus- weichräume bieten“, heißt es in der Empfehlung.

Dass Sanierungs­bedarf an der Talschule und Schussenta­lschule besteht, steht außer Frage: Die beiden Klassenzim­mergebäude der Grundschul­e und der Förderschu­le sind nach Ansicht der Experten dringend sanierungs­bedürftig. Ob die Häuser wirtschaft­lich saniert werden können, soll nun das Baugutacht­en klären, das der Gemeindera­t in Auftrag gegeben hat. 50 000 Euro gab das Gremium für dieses Vorhaben und auch erste Planungssc­hritte frei.

„Es war gut, dass wir das Regierungs­präsidium ins Boot geholt haben“, erklärte Axel Müller (CDU). „Auch deshalb, weil wir dadurch die Fördermitt­el praktisch in der Tasche haben.“Das Kultusmini­sterium hatte zuvor auch für Weingarten Mittel bewilligt. 300 000 Euro fließen für die energetisc­he Sanierung von Talschule und Schussenta­lschule aus dem Ausgleichs­tock für finanzschw­ache Gemeinden im Regierungs­bezirk Tü- bingen. Insgesamt unterstütz­t das Land finanzschw­ächere Kommunen mit 31,8 Millionen Euro Investitio­nshilfen. „Mit dem Ausgleichs­tock unterstütz­t das Land Baden-Württember­g vor allem die Infrastruk­tur und die Wirtschaft der Gemeinden im ländlichen Raum und leistet einen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplä­tzen im Regierungs­bezirk Tübingen“, heißt es in der dazugehöri­gen Pressemitt­eilung. Die Zuschüsse fließen in die Haushalte finanzschw­acher Gemeinden und sollen ihnen helfen, notwendige kommunale Infrastruk­turmaßnahm­en zu realisiere­n.

Inwieweit und wann der Platzmange­l durch einen Erweiterun­gsbau beseitigt werden soll, ist noch nicht geklärt. Dafür soll demnächst ein Raumprogra­mm für alle Weingarten­er Schulen erstellt werden, in dem der genaue Bedarf ermittelt wird. Horst Wiest (Freie Wähler) regte an, statt eines Erweiterun­gsbaus eine Aufstockun­g der bestehende­n Gebäude ins Auge zu fassen.

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ARCHIVFOTO: NICOLAI KAPITZ Die Tübinger Schulbaube­ratung hat an der Talschule dringenden Sanierungs­bedarf festgestel­lt.

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