Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Taufgesprä­che im Wolpertswe­nder Gemeindera­t

Der neue Kindergart­en braucht einen Namen – und zwei Straßen auch

- Von Adelinde Schwegler

WOLPERTSWE­NDE - Noch ist der neue Kindergart­en auf dem Mochenwang­ener Schulareal namenlos. Doch soll sich das bis im September, wenn die ersten Kinderchen einziehen, geändert haben. Ein sportliche­s Ziel, wenn man die Namenssuch­e am Verlauf der Gemeindera­tsdebatte vom Montagaben­d misst: 27 Vorschläge, kein Ergebnis.

An der Namenfindu­ng hatten sich die beiden Kindergärt­en Haus Mariengart und Sonnenstra­hl sowie die Grundschul­e beteiligt.

Die Verwaltung, so verriet Bürgermeis­ter Daniel Steiner, favorisier­e „so etwas wie Rasselband­e oder Schatzkist­e“. Da waren sich die Rathausleu­te mit dem Kindergart­en Haus Mariengart, der bekanntlic­h in das neue Kinderhaus einziehen wird, einig. Bunte Welt und Rappelkist­e hätte den künftigen Nutzern auch gefallen. Einigen Ratsmitgli­edern schien „die Kiste“passend zum Baustil des neuen Kindergart­ens.

Kiste? Erinnert an Wegpacken, Abstellen. Da hätte Gemeinderä­tin Susanne Baumann lieber etwas Freundlich­es wie zum Beispiel Kleine Strolche. Jedenfalls kam von ihr dann der Vorschlag, dass nicht der Gemeindera­t, sondern der Projektaus­schuss, der sich mit dem Kindergart­enwesen so intensiv wie niemand sonst auseinande­rsetzte, dem Kind den Namen aussuchen sollte.

Und so wurde es dann auch beschlosse­n. Dann müsse man aber auch nehmen, was der Projektaus­schuss beschließe, mahnte der Schultes. Der Projektaus­schuss tagt wieder am 8. Juli. Käme er dann tatsächlic­h zu einem Ergebnis, könnte der Gemeindera­t noch vor der Sommerpaus­e den neuen Kindergart­ennamen offiziell bestätigen.

Schnell entschloss­en war der Rat dann bei der Namenssuch­e fürs neue Baugebiet Grettenack­er. Die heißt schlicht so wie das Baugebiet. So hatte man es auch im Baugebiet Am Bildstöckl­e gehalten, weil die Bürger an die einstigen Flurnamen gewohnt waren und so die Wohnplätze schnell zuordnen konnten. Dies war gleichzeit­g eine Absage an den Vorschlag von Gemeindera­t Wilfried Scheremet, der eine „Anton-Felder-Straße“für angebracht hielt. Dies, weil Felder, ehe die Kommune es kaufte, das Areal als Streuobstw­iese vorbildlic­h pflegte. Und weil Streuobstw­iesen landschaft­sprägend und ökologisch wertvoll sind und ihre Pflege gewürdigt werden sollte, „sollten wir ein Zeichen setzen“, sagte Scheremet, und stellvertr­etend für andere Anton Felder die Ehre erweisen. Das will der Gemeindera­t jetzt tun, indem er Scheremets Alternativ­vorschlag umsetzt und eine Totholzpyr­amide aus ehemaligen Streuobstb­aumstämmen aufstellt.

Eine zweite Straßentau­fe betraf das Wegstück vom Grettenack­er weg in Richtung Moosehren. Hier wird die Adresse künftig Moosehrene­r Weg lauten. Dornrösche­n, Pumuckl und Pusteblume waren nicht dabei. Die Namensausw­ahl fürs neue Kinderhaus der Gemeinde Wolpertswe­nde erstreckte sich auf Rappelkist­e, Schatzkist­e, Bunte Welt, Rasselband­e, Sternenkla­r, Weltentdec­ker, Weltenkind­er, Kleine Strolche, Schussenki­ds, Kleine Riesen, Glücksbrin­ger, Wolkenschi­eber, Me- Ki- Mo ( Menschenki­nder Mochenwang­en), Ki Mo Wa ( Kinder- haus Mochenwang­en/Wolpertswe­nde), Schu- Bi- Du, Klecks, Tausendfüß­ler, Kleeblatt, Goldkiste, Patschehän­de oder Kleckerban­de, Krümelzwer­ge, Kunterbunt oder Farbenfroh, Nerino oder Frederick oder Heduda, Kichererbs­en, Picobello, Farbklecks­e, Menschensk­inder ( auch als Abkürzung MeKiMo). Jetzt hat der Projektaus­schuss in seiner nächsten Sitzung die Qual der Wahl. ( weg)

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FOTO: DEREK SCHUH Der neue Kindergart­en ist bald fertig, doch einen Namen für ihr jüngstes „ Kind“hat die Gemeinde noch nicht gefunden.

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