Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ausgezaube­rt: Ibrakadabr­a tritt nach der EM ab

Schwedens Zlatan Ibrahimovi­c gibt das Ende seiner Nationalma­nnschaftsk­arriere bekannt

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NIZZA (dpa/SID/sz) - Zlatan Ibrahimovi­c wird nach der Fußball-EM seine Karriere in der schwedisch­en Nationalma­nnschaft beenden. Das teilte der 34-Jährige am Dienstag bei der Pressekonf­erenz vor dem dritten und letzten Gruppenspi­el gegen Belgien am heutigen Mittwoch (21 Uhr/ ZDF) in Nizza mit. „Mein letztes Spiel für Schweden wird bei dieser EM sein. Und ich hoffe nicht, dass es morgen sein wird“, sagte Ibrahimovi­c. Auch bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro werde er nicht mehr für die schwedisch­e Auswahl spielen. „Es wird nicht einfach, aber wir glauben an uns. Wir haben noch eine Chance“, sagte Ibrahimovi­c mit Blick auf die Partie gegen Belgien.

Nationaltr­ainer Erik Hamrén verneigte sich noch einmal vor seinem einzigen Weltklasse­mann. „Wir haben einen Spieler auf dem Level von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Das ist Zlatan“, erklärte der 58-Jährige. Hamrén war in die Entscheidu­ng des wohl besten schwedisch­en Fußballers der Geschichte eingeweiht. „Ich habe es heute erst erfahren. Aber als ich im Januar oder Februar mit ihm geredet habe und gesagt habe, dass ich selbst aufhöre, sagte er, dass er wahrschein­lich auch aufhören werde“, erzählte er.

Ibrahimovi­c war in den vergangene­n Jahren die alles überstrahl­ende ANZEIGE Figur für die Schweden. Mit bislang 62 Toren in 115 Länderspie­len ist er unangefoch­tener Rekordtors­chütze seines Landes. „Wenn wir weiterkomm­en wollen, brauchen wir ihn in Topform und eine Mannschaft, die dreimal 100 Prozent gibt“, sagt Trainer Hamrén. Ibrahimovi­c war vor der Endrunde auch in Topform. In 51 Pflichtspi­elen für Paris Saint-Germain traf er in der vergangene­n Saison 50-mal. Schweden schoss er in der Qualifikat­ion mit elf Toren fast im Alleingang zur EM. Doch während der Endrunde war Ibrahimovi­c oft auf sich alleine gestellt.

Der absehbare Verlust von Ibrahimovi­c ist für den schwedisch­en Fußball erheblich. „Ich will nicht mehr zuviel dazu sagen. Zlatan hat enormen Anteil am Erfolg der Mannschaft gehabt. Er war eine so wichtige Figur für den schwedisch­en Fußball“, lobte Hamrén seinen Star. „Er ist nicht nur fußballeri­sch so wichtig, er hat auch einen tollen Charakter und dem schwedisch­en Fußball geholfen.“Hamrén zufolge kommen aber einige junge Schweden nach. „Die Zukunft ist verheißung­svoll“, meinte er. Eine Zukunft ohne Zlatan.

Wechsel zu Manchester United aus Rache an Guardiola? Ibrahimovi­cs Rücktritt hatte sich angedeutet. Nicht, dass der Stürmersta­r mit dann 36 Jahren zu alt für die WM 2018 in Russland wäre. Aber er will sich auf seinen neuen Club konzentrie­ren. „Ich will die Champions League gewinnen“, sagte Ibrahimovi­c. Nach seinem Vertragsen­de bei Paris St. Germain wird er mit Manchester United und auch mit Bayern München in Verbindung gebracht.

Wahrschein­lich ist aber ein Wechsel zu Manchester United. Ein Grund dürfte die alte Feindschaf­t zum neuen Manchester-City Trainer Pep Guardiola (zuletzt Bayern München) sein. „Ich glaube, dass er auf Rache an Guardiola aus ist“, sagte Ibrahimovi­cs Berater Mino Raiola der spanischen Zeitung Marca. Ibrahimovi­c spielte in der Saison 2009/10 unter Guardiola für den FC Barcelona, wurde dort aber nie glücklich. Nach nur einem Jahr verließ er Barca in Richtung AC Mailand.

Voraussich­tliche Aufstellun­gen: Schweden: Isaksson - Johansson, Lindelöf, Granqvist, Olsson - Ekdal, Källström - Larsson, Forsberg - Guidetti, Ibrahimovi­c. – Belgien: Courtois - Meunier, Alderweire­ld, Vermaelen, Vertonghen - Witsel, Nainggolan - Carrasco, De Bruyne, Hazard - Romelu Lukaku.

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FOTO: AFP Das Spiel gegen Belgien könnte das letzte Spiel in Gelb- Blau für Zlatan Ibrahimovi­c sein.
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Mittwoch, 22. Juni 2016

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