Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hingucker in Weiß und Blau
Hortensienarten brauchen unterschiedliche Pflege
BAD ZWISCHENAHN (dpa) - Schneeballhortensien (Hydrangea arborescens) blühen zwischen Juli und September. Sind sie verblüht, muss man die Dolden aber nicht abschneiden, denn sie schmücken den Garten auch im Winter. Erst im Frühjahr sollte man die Sträucher bis auf rund zehn Zentimeter über dem Boden kürzen, rät die Niedersächsische Gartenakademie.
Die Experten empfehlen die weiße Sorte Annabelle, die sehr große und flachkugelige Blütenbälle bildet. Die Pflanze wird rund 1,50 Meter hoch, wobei sie mit zunehmendem Alter sehr in die Breite geht. Annabelle kommt auch an schattigen Orten zurecht und ist frosthart.
Ein Hingucker in jedem Garten sind auch blaue Hortensien. Für ihre Blütenfarbe ist der Stoff Delphinidin verantwortlich, den nur bestimmte, in der Regel rosa- und rotblühende Sorten in sich tragen. Aber selbst dann sind gewisse Voraussetzungen für die blauen Blüten nötig, sonst setzen sich wieder die Rottöne durch. So muss der pH-Wert des Bodens niedrig sein und bei 4,5 liegen, erklärt die Gartenakademie.
Aber der Hobbygärtner kann nachhelfen, indem er die Pflanzen in sandigen Böden mit drei Gramm Ammoniakalaun oder Aluminiumsulfat pro Liter Wasser einmal wöchentlich gießt. Ist ein Blütenansatz vorhanden, wird dies vier- bis fünfmal wöchentlich gemacht. Eine Alternative ist ein spezieller Hortensiendünger mit Aluminium. Allerdings sagen Experten, dass diese Maßnahmen besser funktionieren, wenn die Hortensie eingetopft ist.
Beim Schnitt ist zu beachten, dass Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) und Tellerhortensien (Hydrangea serrata) im Gegensatz zur Schneeballhortensie im Frühjahr nur schwach geschnitten werden dürfen. Von der Pflanze entfernt werden dabei im Winter erfrorene Triebspitzen und die alten Blütenstände. Einen Radikalschnitt sollte man unbedingt vermeiden. Denn diese Hortensien bilden bereits im Herbst die Knospen für das nächste Jahr aus.