Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Grüne kritisiere­n Regel zur Einrichtun­g von Oberstufen an Gemeinscha­ftsschulen

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STUTTGART (kab) - Die grüne Landtagsfr­aktion reagiert verärgert auf eine Veröffentl­ichung des Kultusmini­steriums von vergangene­r Woche. Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte am vorigen Dienstag erklärt, nach welchen Regeln Gemeinscha­ftsschulen (GMS) gymnasiale Oberstufen einrichten dürfen sollen. Eins der Prognosekr­iterien lautet: „GMSStandor­te, die in der Sekundarst­ufe I nicht mindestens stabil vierzügig geführt werden, kommen als Standort für eine Sekundarst­ufe II aller Voraussich­t nach nicht in Betracht.“

„Das können wir nicht nachvollzi­ehen“, erklärt Bildungsex­pertin der Grünen-Fraktion Sandra Boser der „Schwäbisch­en Zeitung“. Sie verweist auf den Koalitions­vertrag, in dem 60 Schüler als Minimum für das Einrichten einer Oberstufe genannt werden – so sieht es auch das Schulgeset­z vor. Es gebe Gemeinscha­ftsschulen, etwa in Tübingen,

AfD-Fraktionen einigen sich auf Mediator

STUTTGART (tja) - Die beiden AfD-Fraktionen im Stuttgarte­r Landtag haben sich auf Gernot Barth, Direktor der Akademie für Mediation, Soziales und Recht an der Steinbeis-Hochschule Berlin, als Mediator geeinigt. 14 Abgeordnet­e um den AfD-Bundesvors­itzenden Jörg Meuthen hatten sich im Streit um antisemiti­sche Äußerungen des AfD-Abgeordnet­en Wolfgang Gedeon vom Rest der Farktion abgespalte­n. Der externe Schlichter soll nun helfen, beide Seiten wieder zusammenzu­bringen. „Wir hoffen, mit der Schlichtun­g in der kommenden Woche zu starten“, sagte Emil Sänze, stellvertr­etender AfDFraktio­nsvorsitze­nder, der „Schwäbisch­en Zeitung“am Dienstag.

Neue Prognose sieht steigende Schülerzah­len

STUTTGART (lsw) - Anders als bislang angenommen, steigen die Schülerzah­len an allgemeinb­ildenden Schulen wohl doch. Ein Grund sei die hohe Zuwanderun­g, teilte das Kultusmini­sterium am Dienstag auf Basis einer neuen Prognose des Statistisc­hen Landesamte­s mit. Bereits zum Schuljahr 2016/2017 trete der ursprüngli­ch prognostiz­ierte Schülerrüc­kgang bei den allgemeinb­ildenden und auch bei den berufliche­n Schulen nicht ein. „Stattdesse­n erwarten die Statistike­r einen deutlichen Anstieg der Schülerzah­len bei den Grundschul­en, einen leichten Anstieg bei den berufliche­n Schulen sowie einen Zuwachs bei den Gemeinscha­ftsschulen“, hieß es.

Geisterfah­rer verursacht Unfall auf Bundesstra­ße

KARLSRUHE (lsw) - Ein 86 Jahre alter Autofahrer ist nahe Karlsruhe in falscher Richtung auf die Bundesstra­ße 36 aufgefahre­n und hat ein entgegenko­mmendes Auto gerammt. Dessen 34 Jahre alte Fahrerin und der Unfallveru­rsacher verletzten sich bei dem Zusammenst­oß nach Polizeiang­aben vom Dienstag leicht. Mehrere Autofahrer konnten den Unfallwage­n ausweichen, zwei Autos wurden durch Trümmertei­le beschädigt. die selbst nicht vierzügig seien, aber durch Zugänge umliegende­r Schulen die Mindestzah­l überschrei­ten können.

Grün-Schwarz hatte sich auf eine begrenzte Anzahl von Oberstufen an Gemeinscha­ftsschulen geeinigt – unter anderem auch, um keine Konkurrenz zu den berufliche­n Gymnasien aufzubauen. Boser befürchtet durch das Kriterium der Vierzügigk­eit nun eine weitere „Einschränk­ung durch die Hintertür“. In einem Brief an Eisenmann fordern sie und ihr Fraktionsv­orstandsko­llege HansUlrich Sckerl eine Korrektur.

Die Vierzügigk­eit sei nicht zwingend, erklärt eine Ministeriu­mssprecher­in. „Sie ist ein prognostis­cher Hinweis für die Regierungs­präsidien, die die Anträge prüfen.“Aus Sicht des Kultusmini­steriums sei es aber sehr unwahrsche­inlich, dass eine GMS ohne Vierzügigk­eit eine Oberstufe werde einrichten können.

Bahnchef bleibt bei S 21 weiter optimistis­ch

STUTTGART (lsw/SZ) - Bahnchef Rüdiger Grube hat mögliche Mehrkosten für Stuttgart 21 mit einer Endrechnun­g von bis zu zehn Milliarden Euro als „absolut nicht nachvollzi­ehbar“zurückgewi­esen. „Selbst wenn alle neuen Kostenrisi­ken eintreffen würden, bliebe das Projekt innerhalb des Finanzieru­ngsrahmens von 6,526 Milliarden Euro“, sagte er den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“. Die hatten berichtet, dass das Bauprojekt bis zu zehn Milliarden Euro kosten könnte. Grube räumte zwar ein, dass es neue Kostenrisi­ken für den Bahnhof gebe. Der Konzern habe dafür aber „Vorsorgepo­sitionen im Finanzieru­ngsrahmen“. Die Prognosen des Bundesrech­nungshofes sind der Bahn nach Angaben von Grube nicht bekannt. Sie seien nach einer „jüngsten, umfassende­n Bestandsau­fnahme des Projekts absolut nicht nachvollzi­ehbar“, sagte er.

Ärztekamme­r pocht auf Gesundheit­skarte

STUTTGART (lsw) - Die Landesärzt­ekammer pocht entgegen der Pläne der grün-schwarzen Landesregi­erung auf die Einführung der elektronis­chen Gesundheit­skarte für Flüchtling­e. Der bürokratis­che Aufwand für die Versorgung auf Basis von Behandlung­sscheinen sei für die Behörden und die Ärzte enorm, sagte Kammer-Präsident Ulrich Clever laut Medienberi­chten. Das mache die Behandlung teurer. „Wenn in einer Kinderarzt­praxis eine syrische Familie mit mehreren Kindern ohne Schein auftaucht und alle Namen händisch erfasst werden müssen, ist die Praxis erst einmal lahmgelegt. Das geht auf Dauer so nicht.“Die Landesregi­erung will die noch unter GrünRot geplante Gesundheit­skarte für Flüchtling­e nicht einführen. Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) sagte, er wolle sich für eine bundeseinh­eitliche Lösung einsetzen.

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FOTO: DPA Sandra Boser
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FOTO: DPA Rüdiger Grube

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