Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Flughafen-Tower soll immer noch ersetzt werden
FRIEDRICHSHAFEN (hag) - Bis Ende des Jahres will der Flughafen Friedrichshafen Grundsatzfragen zum Ersatz des bisherigen Kontrollturms geklärt haben. Das sagte Flughafenchef Claus-Dieter Wehr jüngst im SZ-Gespräch. Der Arbeitsplatz der Fluglotsen war in den vergangenen Jahren immer wieder in die Kritik geraten – vor allem wegen der Arbeitsbedingungen der Lotsen.
„Es ist ein älteres Gebäude. Aber es funktioniert“, fasst Wehr das Problem mit dem Kontrollturm aus seiner Sicht zusammen. Das zwölf Meter hohe Gebäude gilt seit Jahren als eng und unergonomisch. Mittelfristig wurde auch befürchtet, dass irgendwann der Platz für Technik zur Flugsicherung ausgehen könnte und außerdem der in die Höhe wachsende Seewald die wichtige Rundumsicht aus dem Gebäude einschränken könnte. Über kurz oder lang sollte der sogenannte „Tower“daher ersetzt werden.
Deshalb soll sich am Flughafen nun erneut eine Projektgruppe mit den wichtigsten Fragen eines Ersatzbaus beschäftigen. So steht etwa zur Debatte, ob das Gebäude neu gebaut oder vielleicht durch eine Art kostengünstigen „Kameraturm“- „Remote Tower“genannt – ersetzt werden kann, bei dem die Lotsen am Boden vor virtuellen Bildschirmen sitzen.
Auch scheint die Frage, ob das Projekt europaweit ausgeschrieben werden muss den Flughafen zu beschäftigen. Frühestens zur Jahresmitte 2017 soll es erste Antworten auf diese Fragen geben. 2012 wurden die Kosten des Projekts einmal auf bis zu drei Millionen Euro geschätzt.