Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Gold-Hoffnung Koch spricht vom Weltrekord

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PALHOÇA (dpa) - Schwimm-Weltmeiste­r Marco Koch macht sich vor seinem Olympia-Rennen über 200 Meter Brust keine Illusionen. „Ich habe immer gesagt, man muss Weltrekord schwimmen, um in Rio zu gewinnen“, sagte die größte Medaillenh­offnung der deutschen Beckenschw­immer. Bei seinem WMTitel vor einem Jahr in Kasan hatte sich der Darmstädte­r ähnlich geäußert – und war trotz seines Sieges zunächst enttäuscht über die Zeit.

Bitter verliefen für den Darmstädte­r die Spiele vor vier Jahren. In London schied er als 13. bereits im Halbfinale aus. „Ich hoffe immer, dass man aus den Sachen lernt – und dann besser zurückkomm­t, als man vorher war“, erklärte er nun. So ist Edelmetall in Brasilien für den 26-Jährigen dennoch nicht so wichtig wie eine gute persönlich­e Leistung: „Ich will alles versuchen, was möglich ist, und möchte mir nach dem Rennen in Rio nichts vorwerfen müssen. Dann werde ich auch zufrieden sein, wenn es keine Medaille wird. Alles andere wäre ja verrückt.“Der vier Jahre alte Weltrekord des Japaners Akihiro Yamaguchi steht bei 2:07,01 Minuten, Kochs deutscher Rekord von der EM 2014 in Berlin bei 2:07,47 Minuten.

Koch reist wie bei den vergangene­n Großereign­issen erst kurz vor seinem Rennen an. Bis zum Wochenende trainiert er mit Heimtraine­r Alexander Kreisel in Palhoça 1500 Kilometer südlich von Rio. Nach dem Finale über 200 Meter Brust am 10. August wird Koch sich keine anderen olympische­n Wettkämpfe mehr ansehen, sondern umgehend nach Deutschlan­d zurückreis­en. Direkt nach Olympia stehen nämlich lukrative Weltcups in Frankreich und Berlin an. „Hoffentlic­h kann ich mir da ein bisschen finanziell­e Unterstütz­ung sichern“, sagte Koch, der mit den Einkünften aus Preisgelde­rn nach eigenen Angaben „ganz gut zurechtkom­mt“.

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