Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Elf russische Einsprüche bei CAS-Ad-hoc-Kammer
RIO DE JANEIRO (dpa/SID) – Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat einen Zeitplan für die Verhandlungen und Anhörungen zu den Einsprüchen russischer Athleten gegen deren Olympia-Ausschluss veröffentlicht. Insgesamt seien bei der Ad-hocKammer des CAS in Rio de Janeiro seit dem 26. Juli elf Einsprüche eingegangen – und damit vor der Eröffnungsfeier am Freitag schon mehr als während der gesamten Spiele 2012 in London, teilte der CAS am Dienstag mit.
Die noch ausstehenden Verhandlungen im Überblick:
Wladimir Morosow und Nikita Lobinsew/Schwimm-Weltverband FINA: Die russischen Schwimmer wurden am 31. Juli angehört. Das Verfahren wurde verlängert, um den Parteien Zeit zu geben, weitere Informationen vorzulegen. Eine Entscheidung soll je nach Prozessverlauf am heutigen Mittwoch fallen.
Julia Jefimowa/Russisches Olympisches Komitee (ROC), IOC und FINA: Die russische Schwimmerin wurde am Montag angehört. Die Anhörung wurde bis Dienstagnachmittag verlängert, anschließend sollte über das weitere Prozedere des Verfahrens entschieden werden.
Viktor Lebedew/ROC, IOC, WeltRinger-Verband UWW: Der Fall des russischen Ringers wird verhandelt, wenn der Jefimowa-Fall entschieden ist.
Russischer Gewichtheber Verband/Internationaler Gewichtheberverband: Der Fall wird am heutigen Mittwoch verhandelt. Eine Entscheidung soll am gleichen Tag fallen.
Andrey Kraitor/IOC, Internationaler Kanuverband ICF: Eine Anhörung des Kanuten wurde noch nicht terminiert.
Daniel Andrijenko und 16 weitere Ruderer/Internationaler Ruderverband FISA, IOC: Die Anhörung sollte am Dienstag stattfinden.
Der Schwimm-Weltverband FINA hat am Dienstag Medienberichte über die Aufhebung der Olympiasperre Nikita Lobinsews und Wladimir Morosows dementiert. Eine eventuelle Annullierung des Ausschlusses könne erst bestätigt werden, wenn die dreiköpfige Kommission des Internationalen Olympischen Komitees abschließend über den Start der russischen Athleten entschieden hätte.
Artjom Pasew, Anwalt Lobinsews und Morosows, sowie Lobinsews Manager Andrej Mitkow hatten russischen Nachrichtenagenturen zuvor gesagt, dass die beiden Olympia-Medaillengewinner von London 2012 die Starterlaubnis für die Wettbewerbe in Brasilien erhalten hätten. Die FINA hatte die Sperren gegen Lobinsew und Morosow damit begründet, dass beide im McLaren-Report der WeltAnti-Doping-Agentur WADA zum Staatsdoping in Russland namentlich erwähnt worden seien.