Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schaufler wird Zweiter bei der DM
Triathlon: Deutsche Meisterschaften der Junioren in Nürnberg – Sturz auf der Radstrecke
RAVENSBURG (sz) - Jannik Schaufler vom DAV Ravensburg hat bei den Deutschen Meisterschaften der Triathlon-Junioren in Nürnberg trotz eines Sturzes auf der Radstrecke den zweiten Platz belegt. Dennoch wurde er nicht wie erhofft für die Junioren-WM in Mexico nominiert.
Alle 16 Landesverbände trafen sich zu den Deutschen TriathlonMeisterschaften in Nürnberg rund um den Dutzendteich. Die DAV-Athleten Jannik Schaufler, Florentine Beck sowie Leo Rommelspacher reisten mit dem Team des Baden Württembergischen Triathlonverbands an. Im großen Dutzendteich mussten 400 Meter (Jugend B) beziehungsweise 750 Meter (Jugend A/Junioren) zurückgelegt werden, bevor es auf die zwei-/viermal (10/20 Kilomter) zu fahrende Runde mit dem Rad ging, die mit einigen technischen Schwierigkeiten versehen war. Zum Abschluss ging es auf einen flachen und schnellen Laufkurs auf dem 2,5/5 Kilometer gelaufen wurden.
Schlechte Bedingungen Die Wasserqualität des Dutzendteichs lud aber wahrlich nicht zum Schwimmen ein, ist das Gewässer sonst Heimat etlicher Entenfamilien. Der Rundkurs auf der Radstrecke musste auf Betonplatten absolviert werden. Durch den während des Wettkampfs einsetzenden Regen wurde der enge mit vielen Spitzkehren versehene Radkurs für alle Athleten noch schwieriger zu fahren und vor allem sehr gefährlich. Viele Stürze waren am Ende des Tages zu verzeichnen.
Die männlichen Junioren eröffneten die Deutschen Meisterschaften. Schaufler konnte nach sehr schnellem Anschwimmen frühzeitig die erste Boje passieren und stieg mit der ersten Schwimmgruppe als Vierter aus dem trüben Gewässer. Die lange Passage auf dem Weg zur Wechselzone kam vor allem den guten Läufern entgegen. Insgesamt sieben Athleten fuhren dann vorneweg in der ersten Radgruppe. Darunter Jannik Schaufler sowie David Breinlinger aus Baden Württemberg. Pünktlich zum Wechsel auf die Radstrecke setzte Regen ein. Jannik Schaufler stürzte auf spiegelglattem Untergrund bereits zum Ende der ersten von insgesamt vier Radrunden. Nachdem ein technischer Defekt am Rad behoben werden konnte, sowie die Abschürfungen inspiziert wurden, begab er sich mit der zweiten Radgruppe wieder auf die weiteren drei Radrunden.
In der Zwischenzeit konnte Frederic Funk aus Bayern zur Führungsgruppe aufschließen. Funk wagte kurz später einen Ausreißversuch – seine Mitstreiter in der ersten Radgruppe waren sich nicht einig und ließen ihn fortziehen. Funk konnte in der Folge seinen Vorsprung auf 1:15 Minuten ausweiten und ging als Führender auf die abschließenden fünf Laufkilometer.
Schaufler wechselt als Zweiter Schaufler konnte die zweite Radgruppe zur ersten hinführen und ging als Zweiter auf die Laufstrecke. Die erste von insgesamt vier Laufrunden lief er sehr schnell an. Der Abstand zum Führenden reduzierte sich zunehmend. Am Schluss waren es nur noch 30 Sekunden Abstand zum Deutschen Meister – Lohn der Strapazen war für Jannik Schaufler der Deutsche Vizemeister Titel bei den Junioren 2016. Nach dem Deutschen Meistertitel bei der U 23 und Platz drei bei der Elite war das ein weiterer Erfolg für den Triathleten aus Weingarten. Zudem gewann Jannik Schaufler die Gesamtwertung aller DTU-Cups 2016.
Aufgrund seines Sieges bei der Junioren-DM wurde aber nur Frederic Funk für die Junioren-WM in Cozumel/Mexico nominiert, Jannik Schaufler, der ebenfalls auf eine WM-Teilnahme gehofft hatte, wurde nicht berücksichtigt. „Leider fand die fragwürdige Nominierungsstrategie der Deutschen Triathlon Union auch bei den Junioren seine Fortsetzung“, sagt Jannik Schauflers Vater Gunther, langjähriger Trainer beim DAV Ravensburg. „Es hätte die Leistung, die im gesamten Jahr gezeigt wurde, berücksichtigt werden müssen“, so Gunther Schaufler. Für Jannik stehen in dieser Saison aber noch weitere Starts in Europa an.
Florentine Beck kam mit der zweiten Schwimmgruppe aus dem Wasser. Auf der Radstrecke entwickelte sich ein spannendes Rennen. Beck musste beinahe über die gesamte Distanz Führungsarbeit leisten und ging nach flottem Wechsel als Zwölfte auf die abschließenden 2,5 Kilometer der Laufstrecke. Hier musste Beck an diesem Tag noch einige der besten Triathletinnen Deutschlands passieren lassen und kam als 27. bei ihrer zweiten DM ins Ziel. Für Leo Rommelspacher war es etwas Besonderes, bereits im 1. Triathlon Jahr bei einer Deutschen Meisterschaft starten zu dürfen. Am Ende war er einfach nur zufrieden und geht mehr als motiviert in die kommende Saison.