Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Widerstand gegen neue Autobahnge­sellschaft des Bundes

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STUTTGART (lsw) - In den grünschwar­zen Regierungs­fraktionen in Baden-Württember­g formiert sich Widerstand gegen die geplante Autobahnge­sellschaft des Bundes und deren mögliche Privatisie­rung. Der Arbeitskre­is Verkehr von Grünen und CDU im Landtag forderte am Mittwoch, die Verantwort­ung für Planung und Bau der Bundesstra­ßen in der Hand der Länder zu lassen. Er lehnte zudem eine Privatisie­rung oder Teilprivat­isierung der geplanten Gesellscha­ft ab. Der Arbeitskre­is beschloss einen entspreche­nden Entschließ­ungsantrag, der nun weiter in den Landtagsgr­emien behandelt werden soll.

Der Hintergrun­d: Bund und Länder hatten im Zuge der beschlosse­nen Reform der BundLänder-Finanzbezi­ehungen vereinbart, eine Infrastruk­turgesells­chaft zu gründen, die sich um Bau, Planung und Betrieb der Autobahnen und einiger Fernstraße­n kümmern soll. Der Bund soll zwar Eigentümer der Autobahnen und sonstigen Bundesstra­ßen bleiben, hat Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU) klargestel­lt. Schäuble will aber

Keine Südbahn-Nachteile durch Bahnhalt Merklingen

STUTTGART (kab) - Die Sorgen einiger CDU-Abgeordnet­er um negative Auswirkung­en auf die Südbahn-Verbindung durch den neuen Bahnhalt in Merklingen sind wohl ausgeräumt. Das sagte der Biberacher Abgeordnet­e Thomas Dörflinger nach einem Gespräch mit Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) am Mittwoch der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die Verzögerun­g im Fahrplan durch den Bahnstopp in Merklingen soll etwa durch einen schnellere­n Zug- führerwech­sel in Friedrichs­hafen aufgeholt werden. Die Zugverbind­ungen – auch zur Hauptverke­hrszeit – zwischen Ulm und Laupheim-Stadt blieben erhalten. Andere Fragen, etwa zur Anbindung in Aulendorf Richtung Allgäu, könnten zwar nicht vor der Unterzeich­nung zum Finanzieru­ngsvertrag für den neuen Bahnhalt am 2. Dezember geklärt werden. „Aber da verlassen wir uns jetzt auf das Wort des Ministers“, so Dörflinger.

DNA-Spurenabgl­eich bringt Ermittler nicht weiter

FREIBURG (lsw) - Auf der Suche nach dem Mörder der Studentin in Freiburg sind die Ermittler auch nach einem DNA-Abgleich in europaweit­en Datenbanke­n nicht weitergeko­mmen. Die am Opfer gefundenen Spuren hätten dort keinen Treffer erbracht, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Auch die Auswertung der DNA-Proben von mehr als 100 Studenten sei erfolglos gewesen. Die Medizinstu­dentin aus dem Enzkreis war Mitte Oktober auf dem Heimweg von einer Party vergewalti­gt und getötet worden. Die rund 100 Studenten hatten in einem Hörsaal gesessen, zu dem die Ermittler ein Suchhund geführt hatte. Die DNA der Männer war mit den am Tatort gefundenen Spuren verglichen worden. zumindest die Möglichkei­t schaffen, dass sich private Investoren an der Gesellscha­ft beteiligen dürfen.

Derzeit planen und bauen die Länder die Bundesfern­straßen im Auftrag des Bundes. Die Details der geplanten Autobahnge­sellschaft müssen zwischen den Chefs der Staatskanz­leien mit Kanzleramt­sminister Peter Altmaier (CDU) noch ausgehande­lt werden. Ein Treffen soll es heute in Berlin geben.

Verfahren gegen Haigerloch­er Bürgermeis­ter

HECHINGEN (lsw) - Die Staatsanwa­ltschaft Hechingen hat ein Ermittlung­sverfahren gegen den Haigerloch­er Bürgermeis­ter Heinrich Götz (CDU) eingeleite­t. Es geht um den Verdacht der Untreue, wie ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft sagte. Es hat demnach mehrere Strafanzei­gen gegen Götz gegeben. Der Bürgermeis­ter soll die Kosten für gerichtlic­he Auseinande­rsetzungen aus der Stadtkasse bezahlt haben, ohne die nötige Genehmigun­g des Gemeindera­ts einzuholen. Laut Hauptsatzu­ng der Stadt darf der Bürgermeis­ter nur eigenständ­ig entscheide­n, wenn der Streitwert nicht mehr als 5000 Euro beträgt. Zuletzt war aber bekannt geworden, dass Götz drei Rechtsstre­its geführt hat, bei denen der Streitwert bis zu 20 000 Euro betrug.

SPD-Chefin fordert mehr Hilfe für Frauenhäus­er

STUTTGART (lsw) - SPD-Landeschef­in Leni Breymaier fordert vom Land eine finanziell­e Absicherun­g der Frauenhäus­er. Viele schutzbedü­rftige Frauen fielen wegen der komplizier­ten Finanzieru­ng durch das Raster und müssten sich weiter gefährlich­en Situatione­n aussetzen, beklagte sie mit Blick auf den Internatio­nalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Grund: Voraussetz­ung für die Kostenüber­nahme der Tagesentge­lte durch die Stadt -und Landkreise ist der Bezug von Hartz IV. Dies benachteil­ige ganze Gruppen von Frauen, etwa Rentnerinn­en, Studentinn­en oder Berufstäti­ge. Davon waren nach Angaben des Paritätisc­hen Wohlfahrts­verbandes im vergangene­n Jahr 161 Frauen mit 118 Kindern betroffen. Die Unterstütz­ung des Landes müsse von 600 000 Euro auf fünf Millionen Euro im Jahr erhöht werden, um diese Lücken zu schließen, forderte Breymaier.

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FOTO: DPA Baden-Württember­g will weiterhin Bundesstra­ßen planen und bauen können.
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FOTO: OH Thomas Dörflinger
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FOTO: OH Leni Breymaier

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