Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wohnprojekt wird deutlich abgespeckt
Ortschaftsrat segnet „Wohnen an der Weißenauer Halde“ab
ESCHACH – Das Projekt „Wohnen an der Weißenauer Halde“hat mit dem Ja des Eschacher Ortschaftsrats einen wichtigen Schritt zu seiner Verwirklichung getan. Allerdings in abgespeckter Form: Anstatt auf wie ursprünglich vorgesehen 4000 Quadratmetern Wohnfläche sollen auf nun 3200 Quadratmetern 32 Wohneinheiten anstelle der geplanten rund 50 Wohnungen gebaut werden.
Nachdem in der Ortschaftsratssitzung im Mai kein entsprechender Beschluss gefasst worden war, wurde das Konstanzer Büro bächlemeid beauftragt, eine Studie über eine städtebaulich angemessene Wohndichte im 6000 Quadratmeter umfassenden Areal vorzulegen, die jetzt im Ortschaftsrat diskutiert und bei einer Enthaltung abgesegnet wurde.
Zur Zustimmung gehört der Auftrag an die Stadtverwaltung, zusammen mit dem Bauträger, dem Siedlungswerk, einen differenzierten Entwurf auszuarbeiten und das Bauleitplanverfahren einzuleiten. Zuvor muss der Ausschuss für Umwelt und Technik noch grünes Licht geben. Als frühester Baubeginn wird das Frühjahr 2018 genannt, die Bauzeit mit rund zwei Jahren beziffert.
Baubürgermeister Dirk Bastin sagte: „Wir haben das richtige Maß für die Weißenauer Halde gefunden.“Von den geplanten 32 Wohnungen (in voraussichtlich acht Gebäuden) sollen 14 über die Weißenauer Halde und 18 über den Weinbergweg erschlossen werden. Pro Wohnung sind 1,5 Parkplätze vorgesehen, hinzu kommen sechs oberirdische Stellplätze.
Markus Brunner (CDU) wies auf den ewigen Konflikt zwischen dem Druck, Wohnungen bauen zu müssen, und der zunehmenden Verkehrsbelastung hin, sprach sich für mehr Besucherstellplätze aus und äußerte sich mit Blick auf die abgespeckte Version „froh, das das Siedlungswerk nicht abgesprungen ist“. Franz Hanßler (Grüne) sprach von „relativ viel Quadratmetern“, lobte das Siedlungswerk jedoch für dessen Reaktion auf die Anliegen der Bürgerschaft und fügte hinzu: „Eine ideale Lösung wird es nicht geben. Es kostet uns wieder ein Stück Grün, andererseits werden Wohnungen geschaffen.“
Rainer Frank (SPD) bescheinigte dem Konstanzer Büro, einen guten Entwurf vorgelegt und dem Siedlungswerk ein gutes Gespür für das Quartier bewiesen zu haben. Frank rechnete dem Bauträger hoch an, bei der Stange geblieben zu sein. Probleme sagte Frank für den fließenden Verkehr voraus. Von einer abgespeckten Version könne keine Rede sein, meinte Ulrich Höflacher (CDU) in Anspielung darauf, dass man zunächst von einer Wohnfläche von 2000 Quadratmetern ausgegangen sei. Höflachers Fraktionskollege Martin Schütterle fordert, den Ortschaftsrat besser einzubeziehen.
Bastin wies darauf hin, dass es sich jetzt nur um die Rahmenbedingungen für das weitere Vorgehen handle. Vorherige Absprachen zwischen Verwaltung und Bauträger zu unterstellen, sei absurd, sagte Bastin. Das Siedlungswerk wird die Vorgaben des jüngst vom Gemeinderat beschlossenen Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum erfüllen.