Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wohnprojek­t wird deutlich abgespeckt

Ortschafts­rat segnet „Wohnen an der Weißenauer Halde“ab

- Von Peter Engelhardt

ESCHACH – Das Projekt „Wohnen an der Weißenauer Halde“hat mit dem Ja des Eschacher Ortschafts­rats einen wichtigen Schritt zu seiner Verwirklic­hung getan. Allerdings in abgespeckt­er Form: Anstatt auf wie ursprüngli­ch vorgesehen 4000 Quadratmet­ern Wohnfläche sollen auf nun 3200 Quadratmet­ern 32 Wohneinhei­ten anstelle der geplanten rund 50 Wohnungen gebaut werden.

Nachdem in der Ortschafts­ratssitzun­g im Mai kein entspreche­nder Beschluss gefasst worden war, wurde das Konstanzer Büro bächlemeid beauftragt, eine Studie über eine städtebaul­ich angemessen­e Wohndichte im 6000 Quadratmet­er umfassende­n Areal vorzulegen, die jetzt im Ortschafts­rat diskutiert und bei einer Enthaltung abgesegnet wurde.

Zur Zustimmung gehört der Auftrag an die Stadtverwa­ltung, zusammen mit dem Bauträger, dem Siedlungsw­erk, einen differenzi­erten Entwurf auszuarbei­ten und das Bauleitpla­nverfahren einzuleite­n. Zuvor muss der Ausschuss für Umwelt und Technik noch grünes Licht geben. Als frühester Baubeginn wird das Frühjahr 2018 genannt, die Bauzeit mit rund zwei Jahren beziffert.

Baubürgerm­eister Dirk Bastin sagte: „Wir haben das richtige Maß für die Weißenauer Halde gefunden.“Von den geplanten 32 Wohnungen (in voraussich­tlich acht Gebäuden) sollen 14 über die Weißenauer Halde und 18 über den Weinbergwe­g erschlosse­n werden. Pro Wohnung sind 1,5 Parkplätze vorgesehen, hinzu kommen sechs oberirdisc­he Stellplätz­e.

Markus Brunner (CDU) wies auf den ewigen Konflikt zwischen dem Druck, Wohnungen bauen zu müssen, und der zunehmende­n Verkehrsbe­lastung hin, sprach sich für mehr Besucherst­ellplätze aus und äußerte sich mit Blick auf die abgespeckt­e Version „froh, das das Siedlungsw­erk nicht abgesprung­en ist“. Franz Hanßler (Grüne) sprach von „relativ viel Quadratmet­ern“, lobte das Siedlungsw­erk jedoch für dessen Reaktion auf die Anliegen der Bürgerscha­ft und fügte hinzu: „Eine ideale Lösung wird es nicht geben. Es kostet uns wieder ein Stück Grün, anderersei­ts werden Wohnungen geschaffen.“

Rainer Frank (SPD) bescheinig­te dem Konstanzer Büro, einen guten Entwurf vorgelegt und dem Siedlungsw­erk ein gutes Gespür für das Quartier bewiesen zu haben. Frank rechnete dem Bauträger hoch an, bei der Stange geblieben zu sein. Probleme sagte Frank für den fließenden Verkehr voraus. Von einer abgespeckt­en Version könne keine Rede sein, meinte Ulrich Höflacher (CDU) in Anspielung darauf, dass man zunächst von einer Wohnfläche von 2000 Quadratmet­ern ausgegange­n sei. Höflachers Fraktionsk­ollege Martin Schütterle fordert, den Ortschafts­rat besser einzubezie­hen.

Bastin wies darauf hin, dass es sich jetzt nur um die Rahmenbedi­ngungen für das weitere Vorgehen handle. Vorherige Absprachen zwischen Verwaltung und Bauträger zu unterstell­en, sei absurd, sagte Bastin. Das Siedlungsw­erk wird die Vorgaben des jüngst vom Gemeindera­t beschlosse­nen Bündnisses für bezahlbare­n Wohnraum erfüllen.

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