Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Apfelsaftp­rojekt schützt Streuobstw­iesen

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RAVENSBURG (sz) - Der Milchpreis sinkt - der Streuobstp­reis nicht: Vier oberschwäb­ische Keltereien haben gemeinsam mit dem BUND und dem Nabu den Preis für den Doppelzent­ner Mostobst aus ökologisch wertvollen Streuobstw­iesen um mehr als 30 Prozent erhöht. Die Landwirte erhalten seit diesen Herbst dauerhaft einen Preis von 24 Euro anstelle der bisherigen 17,90 Euro für einen Doppelzent­ner Äpfel. Das entspricht etwa dem Dreifachen des Marktpreis­es. Damit tragen die vier am Apfelsaftp­rojekt beteiligte­n Keltereien ein höheres wirtschaft­liches Risiko als bisher.

Das Apfelsaftp­rojekt BodenseeOb­erschwaben ist eine Initiative des regionalen Bund für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d (BUND) und des Naturschut­zbundes (Nabu) zum Erhalt der oberschwäb­ischen Streuobstb­estände. Seit 1992 wird den Landwirten im Projektgeb­iet vertraglic­h ein höherer Obstpreis garantiert. „Wir möchten zeigen, dass gute landwirtsc­haftliche Produkte, die nach ökologisch­en Kriterien erzeugt werden, ihren Wert haben“, sagt BUND-Regionalge­schäftsfüh­rer Ulfried Miller. Damit die Streuobst-Bestände aus betriebswi­rtschaftli­chen Erwägungen auch in Zukunft erhalten bleiben und gepflegt werden, müssen die Erzeugerpr­eise deutlich über die 20 Euro/Doppelzent­nerMarke angehoben werden.

120 Landwirte liefern jährlich etwa 400 Tonnen Bio-Streuobst an vier Keltereien in Ravensburg, Bodman-Ludwigshaf­en und im Deggenhaus­ertal. Federführe­nd sind die Ravensburg­er Keltereien Schlenkerh­of und Stiefel. Die beteiligte­n Landwirte haben sich verpflicht­et, ihre Streuobstw­iesen zu erhalten und zu pflegen. 15 500 Hochstamm-Obstbäume auf 250 Hektar sind damit gesichert.

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