Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Auf Gott vertrauen bedeutet ihnen alles
Die „Family Africa Band“gastierte in der Evangelischen Stadtkirche Weingarten
WEINGARTEN - Das Gastspiel der „Family Africa Band“am Dienstagabend in der Evangelischen Stadtkirche hat die Besucher nicht nur auf eine musikalische Reise durch Uganda mitgenommen. Die Band, die der international tätigen Hilfsorganisation „Vision for Africa intl.“angehört, hat auch Einblicke gegeben, was seit 2006 in ihrem Heimatland dank der Spenden an soziale Einrichtungen erreicht wurde. Bei all dem steht ihr Glaube an Gott und seinn Segnungen an erster Stelle.
„Mama We“, zu Deutsch „Wir preisen den Herrn“, sangen sie zu Beginn ihres Gospelkonzerts, zu dem sich die Kirchenbänke bis in die hinteren Reihen mit Besuchern gefüllt hatten. Um Patrick Bruni versammelten sich die Sängerinnen Hope, Mathilda, Regina und Juli zusammen mit James an der Trompete, Andrew als Kenner nordugandischer Tänze, Steven, Gitarrist Jair und Mambo am Keyboard. Sie touren seit Mitte Oktober durch Europa (noch bis Mitte Dezember) und wollen mit ihrer Lobpreismusik die Menschen hier für ein Stück Afrika begeistern.
„Lass uns 1000 Brunnen bauen“„Am Herzen liegt allen, dass sie die Organisation unterstützen“, betonte Vinci Moosmaier aus Weingarten. Deren aktuelles Projekt ist der Bau von Brunnen im Norden Ugandas, wo die ärmste Bevölkerung lebt. „Lass uns 1000 Brunnen bauen“, ist die Vision von Maria L. Prean, der gebürtigen Innsbruckerin und Gründerin der Organisation. Nur würde allein ein Brunnen schon 10 000 USDollar kosten. Innerhalb eines Monats wollten sie das Geld für 25 Brunnen zusammenbekommen. Zwei Tage vor Ablauf hatten sie es geschafft, erzählte Patrick Bruni Freude strahlend. „That´s God“, und genau das ist ihre Botschaft. An alle, gleich welcher Haut- und Haarfarbe. Patrick Bruni versteht es, mit verstecktem Hintersinn die Zuhörer zu begeistern. Vor vielen Jahren seien Europäer nach Afrika gekommen, auch Deutsche, als Missionare. „Wir kommen jetzt zurück und bringen euch Vitamin C mit“, lachte er. „Nehmt es auf und ihr werdet verändert hier herausgehen!“
Gott ist in Uganda allgegenwärtig Teresa Moosmaier stand ihm als Dolmetscherin zur Seite. Sie hat gerade neun Monate als Volontärin in Uganda verbracht. Ihr Vater Jörg Moosmaier ist dort immer wieder als Arzt tätig. Die Not sei groß und er wolle helfen. Ihn beeindrucke die Dankbarkeit der Leute. Sie seien immer freundlich und fröhlich. Gott sei dort allgegenwärtig – selbst auf Lastwagen stünden Aufschriften wie „Gott ist gütig“.
Zu Wort kamen auch Peter und Stefanie Alpiger aus der Schweiz. Sie sind nach Uganda gegangen, weil die Menschen in Europa so verwöhnt seien, und hätten die Menschen dort lieben gelernt. Parallel dazu projizierte die Band Bilder auf die Kirchenwand, die Dörfer im Distrikt Karamojo im Norden Ugandas zeigten, die mitten in der Savanne in kargen Hütten ohne Infrastruktur auskommen. „Das ist die Realität“, sagte Patrick Bruni, der selbst auf der Straße von Kampala gelebt hat. Jetzt habe er ein Bett mit Kissen und Decke, könne in Italien Lasagne essen und dafür preise er Gott, der alles unter Kontrolle habe.
„Lass mich Ihn weiter so sehr lieben“, klangen die Botschaften in den Textzeilen, mit denen die Band die Geschichte von Jesus musikalisch erzählte. Damit schafften sie eine sehr lebensfrohe Atmosphäre unter den Besuchern, die mittanzten und deren Kinder mittrommeln durften. „Drumming is not an easy thing“, so Bruni. Das brauche viel Konzentration. Der Rhythmus ist das Wichtigste, und das glaubt man ihm unbesehen, wenn seine Hände in Sekundenschnelle auf das Fell schlagen.
Gegen Ende ihres Auftritts wurde es „mehr Uganda“, sprich mehr Stammesmusik und Tanz kam auf die Bühne. In immer schneller werdenden tranceartigen Rhythmen. Die Freude und die Offenheit der „Family Africa Band“zu erleben, war das Glück dieses Abends.