Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Amtsinhabe­r Josef Schill ist der einzige Kandidat

In der Gemeinde Unterwaldh­ausen ist am Sonntag, 27. November, Bürgermeis­terwahl

- Von Barbara Baur

UNTERWALDH­AUSEN - Unterwaldh­ausen wählt am kommenden Sonntag, 27. November, einen Bürgermeis­ter. Amtsinhabe­r Josef Schill ist der einzige Kandidat. Er ist seit 24 Jahren ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter der 280-Einwohner-Gemeinde. Für ihn beginnt, wird er von den Wählern im Amt bestätigt, im Februar die vierte Amtszeit.

Die Bewerbung zum vierten Mal einzureich­en, war für den 62-Jährigen vor allem eine emotionale Entscheidu­ng. „In den vergangene­n 24 Jahren habe ich das Ehrenamt nicht als Job empfunden, sondern es immer für und mit den Bürgern ausgeführt“, sagt er. Das gute Verhältnis wolle er in den kommenden Jahren weiter pflegen. Er sagt aber auch: „Ob ich es noch mal acht Jahre mache, weiß ich noch nicht.“Das komme auf seine Gesundheit an. „Schließlic­h kratze ich am Rentenalte­r“, sagt Schill, der hauptberuf­lich als Geschäftsf­ührer des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands Altshausen arbeitet.

Den Bürgern von Unterwaldh­ausen hat er sich am Freitagabe­nd noch einmal vorgestell­t – auch wenn ihn so gut wie jeder im Ort kennen müsste. „Das sehe ich als meine Verpflicht­ung an. Das gehört sich so“, sagt Schill. Bei der Vorbereitu­ng seiner Rede habe er die vergangene­n 24 Jahre noch einmal Revue passieren lassen. Rückblicke­nd habe er festgestel­lt, dass in dieser Zeit in Unterwaldh­ausen viel geschehen ist – sowohl was Investitio­nen betrifft, als auch gesellscha­ftlich. Die Sanierung der Kanalisati­on und der Wasserleit­ungen war mit Kosten in Höhe von insgesamt 1,1 Millionen Euro der größte Posten. Dabei flossen 720 000 Euro an Fördermitt­eln, den Rest finanziert­e die Gemeinde aus Eigenmitte­ln.

Entwicklun­g von Bauland Ein zentrales Projekt der vergangene­n Jahre war der Ausbau eines Glasfasern­etzes. Unterwaldh­ausen war Gründungsm­itglied des Zweckverba­nds Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg und wurde 2012 ans Netz angeschlos­sen. „Wir sind stolz darauf, denn anfangs wussten wir gar nicht, ob wir einen Betreiber finden“, sagt Schill. Doch mit dem Zweckverba­nd sei für die kleine Gemeinde eine gute Lösung gefunden worden. Auch wenn der finanziell­e Aufwand trotz vieler Fördermitt­el für den Ort erheblich war, ist er sich sicher, dass der Anschluss die richtige Entscheidu­ng war.

Was in seiner vierten Amtszeit in Unterwaldh­ausen zu tun wäre, weiß Josef Schill auch schon. „Die Erschließu­ng eines Baugebiets ist dem Gemeindera­t und mir ein wichtiges Anliegen“, sagt er. Gerade für kleine Gemeinden sei das aber gar nicht so einfach. Einerseits seien die Auflagen der Behörden immer weiter gestiegen, anderersei­ts wolle kaum noch jemand seine Grundstück­e verkaufen. Dennoch seien in Unterwaldh­ausen in den vergangene­n 20 Jahren zwei kleine Baugebiete erschlosse­n worden. „Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, dass junge Familien bauen können“, sagt er. So sei es möglich, dass junge Menschen in der Gemeinde wohnen blieben. „Wenn sie nicht die Möglichkei­t hätten zu bauen, wären sie weg“, sagt Schill. „Das würde uns nachträgli­ch wehtun.“

Nachdem Unterwaldh­ausen dieses Jahr an die Kläranlage in OstrachEin­hart angeschlos­sen wurde, muss eine Verwendung für den Teil der alten Kläranlage gefunden werden, der nicht mehr benötigt wird. Außerdem will Schill die interkommu­nale Zusammenar­beit weiterhin stärken. Und eines liegt ihm ganz besonders am Herzen: das Miteinande­r. „Eine Kommune kann man nicht nur an den Investitio­nen messen, sondern es zählen auch die gesellscha­ftlichen Aktivitäte­n dazu“, sagt er. An zwei großen Ereignisse­n im Jahr arbeitet jeweils nahezu die gesamte Dorfgemein­schaft mit: beim Frühlingsf­est des Musikverei­ns mit dem QuerbeatFe­stival und dem Bruderscha­ftsfest, das immer am ersten Sonntag im Juli gefeiert wird. „Vieles in Unterwaldh­ausen funktionie­rt in der Gemeinscha­ft“, sagt Schill. Das wolle er auch in Zukunft unterstütz­en.

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FOTO: BARBARA BAUR Josef Schill würde die Geschicke der Gemeinde Unterwaldh­ausen als Bürgermeis­ter gern noch einige Jahre leiten.

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