Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Christkindlesmarkt lockt Langfinger
Weihnachtsmärkte und reger Kundenverkehr in den Geschäften zur Weihnachtszeit sind bevorzugte Aktionsräume für Diebe
Polizei ist verstärkt unterwegs – Trickdiebe nutzen das Gedränge aus.
RAVENSBURG - Heute beginnt in Ravensburg der Christkindlesmarkt. Bis zum 21. Dezember werden wieder Tausende Menschen auf dem Markt einkaufen, an den Ständen Essen konsumieren oder Glühwein trinken. Doch Vorsicht: Weihnachtsmärkte und der rege Kundenverkehr in den Geschäften zur Weihnachtszeit sind bevorzugte Aktionsräume für Taschen- und Trickdiebe, teilt die Polizei auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit.
Um einen „störungsfreien Ablauf“des Christkindlesmarkts zu gewährleisten, wird auch die Polizei verstärkt unterwegs sein. Allerdings nicht in einem größeren Umfang wie beispielsweise noch beim Rutenfest, das unter dem Eindruck den kurz davor geschehenen Anschläge in München, Reutlingen und Ansbach stand. Das Ravensburger Polizeirevier wird nach Angaben des Präsidiums in Konstanz den Markt im Rahmen des „normalen“Regeldienstes überwachen. Größere Sicherheitsvorkehrungen seien nicht geplant, dazu gebe es aktuell keine Hinweise. Vielmehr warnt die Polizei vor den Dieben, die jedes Jahr auf Weihnachtsmärkten unterwegs sind und sich leichte Beute erhoffen.
Die Diebe, die meist in Gruppen von mehreren Tätern vorgehen, nutzen nach Angaben der Polizei günstige Gelegenheiten im Gedränge auf den Märkten und in den Geschäften für ihre Zwecke aus, indem sie ihre Opfer meist durch ein kurzes Anrempeln ablenken. „Dieser Augenblick reicht den Taschendieben dann für den schnellen, von den Geschädigten meist unbemerkten Griff in die Hand- oder Hosentasche“, erklärt Jens Purath vom Konstanzer Präsidium. So gehen Taschendiebe vor:
Sie suchen die Enge und treten besonders bei Menschenansammlungen auf (Großveranstaltungen, beim Ein- und Aussteigen bei öffentlichen Verkehrsmitteln, in Kaufhäusern und auf Rolltreppen).
Beobachten ihre Opfer lange und genau.
Suchen körperliche Nähe. Sie rempeln ihre Opfer an, verwickeln diese mit fadenscheinigen Fragen in ein Gespräch oder bieten übersteigerte Hilfsbereitschaft an.
Arbeiten meist in Gruppen: Der Erste lenkt das Opfer ab. Der Zweite stiehlt die Beute und gibt sie an den Dritten weiter, der damit verschwindet. Tipps der Polizei:
Nur das Nötigste an Bargeld oder Zahlungskarten dabeihaben.
Bei einem Menschengedränge und in unübersichtlichen Situationen auf Wertsachen achten.
Handtasche stets geschlossen und nie unbeaufsichtigt lassen.
Hand- oder Umhängetaschen sollten immer mit der Verschlussseite zum Körper getragen werden.
Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist:
Andere Personen auf den Dieb aufmerksam machen und zur Mithilfe auffordern. Hilfe organisieren. Um das Opfer kümmern. Tätermerkmale einprägen. Als Zeuge zur Verfügung stellen. Karten sofort sperren lassen. Den Vorfall direkt bei der Polizei melden: Hier kann die EC-Karte für das elektronische Lastschriftverfahren, für das nur eine Unterschrift und keine PIN-Nummmer benötigt wird, gesperrt werden.