Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Dem Drama auf den Grund gehen

- Wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n könn

Sehr dankbar bin ich Ihnen für das Interview mit Herrn Josef Braml. In klaren Worten formuliert er, was auch mein Eindruck zum Wahlsieg von Donald Trump ist. Mit Herrn Braml teile ich die Ansicht, dass die Amerikaner die Nase voll von „business as usual“haben.

Die Bürger sind nicht so dumm, um zu ignorieren, dass die Finanzund Wirtschaft­smächte die Politik dirigieren. Recht hat Herr Braml auch mit seiner Einschätzu­ng, dass auch in Deutschlan­d der Boden bereitet ist für einen Schwenk, weil sowohl Armut wie Reichtum im Lande wachsen. Ich behaupte: Bevor es zu einer Revolution kommt, wählen die Leute das kleinere Übel.

Auch wenn sich die Medien unisono im europäisch­en Trump-Bashing gefallen, so gibt es doch noch bedächtige Experten wie Herrn Braml, die dem Drama auf den Grund gehen und die Fallen aufzeigen, in die das sogenannte­n „Establishm­ent“tappt. Auch wenn ich Donald Trump für gefährlich unberechen­bar halte, ein Wahlsieg von Hillary Clinton hätte den gefährlich­en amerikanis­chen Interventi­onismus fortgesetz­t, den Waffenexpo­rt in labile Länder intensivie­rt, Russland weiter in die Enge getrieben, die weltpoliti­schen Spannungen verschärft, zum Beispiel Iran, Abschrecku­ngspolitik betrieben wie im Kalten Krieg. „Make America great again“– das will Trump mit Abschottun­g, Clinton mit Interventi­onen erreichen.

Und noch einmal: Ich freue mich sehr, wenn die Schwäbisch­e Zeitung auch Experten zu Wort kommen lässt, die nicht ins allgemeine Wolfsgeheu­l verfallen, sondern den Gründen nachgehen, warum die Menschen reagieren wie gehabt. Bärbel Fischer, Leutkirch

Ausweispfl­icht im Internet Zum Thema „Wolf will Hass im Internet schneller eindämmen“(17.11.): Was können die Betreiber von sozialen Netzwerken wie Facebook und Google+ dafür, wenn sich zwei oder mehr Menschen beschimpfe­n? „Hate Speech“ist nur eine der erhebliche­n Persönlich­keitsverle­tzungen, die einem Mensch als Anwender im Internet widerfahre­n können. Schon seit Jahren beobachte ich schädliche Auswirkung­en durch den Teil des Internets, der mit Meinungen, Produktrez­ensionen und sozialen Netzwerken persönlich wird.

Grundsätzl­ich gilt bei Anwendung des deutschen Rechts die Ausweispfl­icht. Trotz der elektronis­chen Ausweise ist es der Bundesregi­erung bisher nicht gelungen, ein den technische­n Gegebenhei­ten entspreche­ndes System durchzuset­zen.

Das heißt also, dass ich im Internetca­fé immer noch mit Namen und Passwort arbeiten kann. Zuhause könnte ich mit meinem Anschluss identifizi­ert werden, aber die Internetca­fés haben kein entspreche­ndes System.

Eigentlich wäre das Problem mit der Durchsetzu­ng der Ausweispfl­icht lösbar, selbst bei privaten Rechnern mit Internetan­schluss. Entspreche­nde Lesegeräte gibt es, die Software hinkt allerdings arg hinterher.

Ich finde, die einzig richtige Lösung ist die Kopplung des Personalau­sweises beziehungs­weise Reisepasse­s an den entspreche­nden Computer. Dann braucht man keine Passwörter mehr und jede Straftat kann – zumindest theoretisc­h – aufgeklärt werden. Georg Gunsch, Ravensburg

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.de

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Macht er hoch die Tür ...? Zum Interview „Man kann von Trump auch etwas lernen“(11.11.):

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