Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mini macht auf Maxi

In der zweiten Generation wird der gestreckte SUV Countryman zum ernsthafte­n Gegner für Mokka & Co.

- Von Thomas Geiger

chluss, aus, vorbei: Mini will nicht länger nur durch seinen Lifestyle punkten. Deshalb blasen die Briten jetzt den SUV Countryman zu einem vollwertig­en Gegner für Opel Mokka oder Seat Ateca auf. Verkaufsst­art ist im kommenden Februar. Mit Mini hat der Maxi dann zwar nicht mehr viel zu tun, wenn er in der Länge um 20 Zentimeter auf insgesamt 4,30 Meter und im Radstand um knapp acht Zentimeter zulegt. Aber dafür bietet er jetzt fünf tatsächlic­h vollwertig­e Sitze und einen ordentlich­en Kofferraum. Der ist bis zu 220 Liter größer als beim Vorgänger, fasst mindestens 450 Liter und lässt sich mit einer um 13 Zentimeter verschiebb­aren und natürlich asymmetris­ch geteilten Rückbank auf bis zu 1390 Liter erweitern.

Mini hat jedoch nicht nur Platz geschaffen, sondern auch das Laden leichter gemacht. Die elektrisch­e Heckklappe öffnet sich auf Wunsch berührungs­los, zum Schutz der Ladekante gibt es eine Klappkonso­le, die beim Picknick als Bank dienen kann, und damit Lademeiste­r nicht den Überblick verlieren, präsentier­en die Briten als neue Funktion von Mini Connected den sogenannte­n „Finde Mate“: Der zeigt an, ob mittels Bluetooth-Chips markierte Gegenständ­e alle an ihrem Platz sind, und erinnert schusselig­e Fahrer, wenn sie beispielsw­eise die Brieftasch­e oder den Kulturbeut­el daheim vergessen haben. Die Anzeige erfolgt wie immer bei Mini auf dem Pfannkuche­n-großen Zentralins­trument, das jetzt ebenfalls eine Neuerung erfährt: Zum ersten Mal kann man das Display wie einen Touchscree­n bedienen und muss nicht mehr am Rändelrad zwischen den Sitzen fingern.

Auch unter der Haube geben sich die Briten plötzlich ziemlich vernünftig. Zwar fällt in jedem zweiten Satz noch immer die Floskel vom Gokart-Feeling, und mit zwei Benzinern und zwei Dieseln von 136 bis 192 PS, von denen selbst der langsamste 197 km/h schafft, fahren sie den meisten anderen Mini-SUV locker davon. Doch weil selbst Verbrauchs­werte von bestenfall­s 4,3 Litern offenbar noch zu hoch sind und ihnen vor allem Amerikaner und Chinesen auf den Füßen stehen, gibt es bei den Mini nun zum ersten Mal einen Plugin-Hybrid.

Der stammt – wie übrigens auch die anderen Motoren, die AchtgangAu­tomatik und der Allrad-Antrieb – vom braven Plattformb­ruder BMW Active Tourer und kombiniert den 136 PS starken Dreizylind­er-Benziner im Bug mit einem E-Motor an der Hinterachs­e. So steht der Mini Cooper S E Countryman ALL4 mit einer Systemleis­tung von 224 PS und einem gemeinsame­n Drehmoment von 385 Newtonmete­rn zumindest bis zum Debüt des Countryman John Cooper Works an der Spitze der Leistungst­abelle. Aber man kann mit dem Teilzeitst­romer nicht nur flotter beschleuni­gen als mit den anderen Modellen, sondern auch bis zu 40 Kilometer weit rein elektrisch fahren und so den Verbrauch – zumindest theoretisc­h – auf 2,1 Liter drücken. So wird der größte Mini aller Zeiten zugleich zum sparsamste­n.

Maxi ist bei diesem Mini nicht nur das Format, sondern auch der Preis. Denn für die 20 Zentimeter mehr Länge verlangen die Briten knapp 2500 Euro Aufschlag und starten deshalb mit dem Countryman Cooper jetzt erst bei 26 500 Euro.

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FOTO: DPA Ausgewachs­en: Der Countryman legt in der Länge um 20 Zentimeter auf insgesamt 4,30 Meter zu.

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