Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars holen vierten Sieg in Folge
Ravensburg gewinnt in der Deutschen Eishockey-Liga 2 in Weißwasser mit 4:3 – Pfaffengut verletzt sich
WEISSWASSER - Ein Auswärtssieg, aber auch ein verletzter Spieler. Die Ravensburg Towerstars haben sich am Freitagabend in der Deutschen Eishockey-Liga 2 bei den Lausitzer Füchsen mit 4:3 durchgesetzt. Allerdings musste Ravensburg ab der 24. Minute auf Daniel Pfaffengut verzichten, der sich offensichtlich schwerer verletzte.
Towerstars-Trainer Toni Krinner wartete zu Spielbeginn mit einer Überraschung auf. Im Tor kam Jimmy Hertel zu seinem ersten Saisoneinsatz, der zuletzt stark haltende Goalie Jonas Langmann bekam eine Pause. Bei den Lausitzer Füchsen stand Konstantin Kessler zwischen den Pfosten, weil Maximilian Franzreb beim Kooperationspartner Berlin gebraucht wurde. Apropos Kooperationspartner: Ravensburgs Förderlizenzspieler Hans Detsch und Simon Sezemsky waren bei den Augsburger Panthern in der DEL.
Führung in Überzahl Die nächste Überraschung gab es nach knapp drei Minuten. Die Towerstars schossen das 1:0 in Überzahl – das Powerplay war zuletzt der Schwachpunkt der Ravensburger. Sören Sturm hatte links den freien Adriano Carciola gesehen, dessen Schuss schlug oben links im FüchseTor
Lausitzer Füchse – Ravensburg Towerstars 3:4 (1:2, 1:2, 1:0) Tore: 0:1 (2:46 ÜZ) Adriano Carciola (Sturm, Roloff), 0:2 (8:18) Max Brandl (Sturm), 1:2 (9:51) Jeff Hayes (Svoboda, Parkkonen), 2:2 (31:51 ÜZ) Jakub Svoboda (Ostwald, Hayes), 2:3 (37:11) Mathieu Tousignant (Sturm, Keller), 2:4 (39:24) Vincenz Mayer (Slavetinsky, Tousignant), 3:4 (48:01) Jeff Hayes (Geiseler, Parkkonen) Strafen: Weißwasser acht Minuten, Ravensburg zwölf Minuten Zuschauer: 1834 ein. Ravensburg zeigte ein gutes Auswärtsspiel, auch wenn die Lausitzer Füchse zu ein paar guten Chancen kamen, etwa durch Elia Ostwald oder Thomas Götz.
Just in der Phase, in der die Füchse das Spielgeschehen ein bisschen diktierten, schoss Ravensburg das 2:0. Max Brandl zog in der neunten Minute von der blauen Linie ab, der Puck fand abgefälscht den Weg ins Tor. „Erst danach sind wir aufgewacht“, sagte Weißwassers Trainer Hannu Järvenpää. Nur anderthalb Minuten später verkürzten die Füchse. Patrik Parkkonen brachte den Puck von der blauen Linie Richtung Tor, Jeff Hayes fälschte ab zum 1:2.
Im zweiten Drittel hatte zunächst Dennis Swinnen die Riesenchance zum Ausgleich, ehe es eine unschöne Szene gab. Daniel Pfaffengut musste mit der Trage vom Eis gebracht werden. Der Ravensburger Stürmer hatte sich offenbar am Knie verletzt. Für Pfaffengut spielte fortan Adriano Carciola neben Stephan Vogt und Max Brandl. Doch die Towerstars mussten sich von diesem Schock erst erholen. Weißwasser gestaltete das Spiel, und als sich Ravensburg einen unnötigen Wechselfehler leistete, schlugen die Füchse in Überzahl zu. Den klasse Pass von Ostwald verwertete Jakub Svoboda am rechten Pfosten zum 2:2.
Kurioses Eigentor Weißwasser hatte jetzt die deutlich besseren Chancen, doch dann wurde es kurios. Mathieu Tousignant brachte die Scheibe von der rechten Seite im Fallen in die Mitte. Da stand zwar kein Mitspieler, aber der Puck prallte von Patrik Parkkonens Schulter ab, Goalie Kessler wurde auf dem falschen Fuß erwischt und schon stand es 3:2 für die Towerstars. „In der stärksten Phase des Gegners hatten wir ein bisschen Glück“, meinte Krinner. Die Towerstars legten im zweiten Drittel sogar noch nach. Bei einem langen Pass auf Tousignant zögerte Kessler zu lange. Der Goalie blieb in seinem Tor, Tousignant kam an den Puck, passte zu Vincenz Mayer, der Kessler zum 4:2 auch noch tunnelte. Innerhalb von zwei Minuten hatten sich die Towerstars die Zwei-Tore-Führung zurückgeholt.
Zu Beginn des Schlussdrittels schoss Weißwasser mehrmals aus dem eigenen Drittel – auch, weil die Towerstars in der Defensive gut standen. Gegen das unwiderstehliche Solo von Jeff Hayes hatten Lukas Slavetinsky und Jimmy Hertel in der 49. Minuten dann allerdings keine Chance. Das 3:4 sorgte natürlich für viel Spannung. Und die Füchse hatten auch mehrere gute Gelegenheiten. In Unterzahl geriet Ravensburg unter Druck, aber gegen Hayes parierte Hertel klasse, Marius Schmidt setzte die Scheibe Sekunden später nur knapp über das Tor. Weißwassser versuchte alles, nahm den Goalie noch vom Eis, doch dann stand der Auswärtssieg der Towerstars fest. „Mit großem Willen und defensiver Ausrichtung haben wir das Spiel gewonnen“, freute sich Krinner.