Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die Hofer-Party fällt aus
Schlappe für den Populismus in Europa
WIEN (gru/dpa) - Eine Ahnung vom Imageschaden, der Österreich bei einem Präsidenten Norbert Hofer gedroht hätte, lieferte die SamstagsSchlagzeile des Londoner „Independent“: „Österreich könnte ersten rechtsextremen Führer seit Hitler wählen.“Das ist britisch übertrieben. Das Abschneiden Hofers bedeutet eine Schlappe für die Rechtspopulisten in Europa.
Geert Wilders, Anführer der niederländischen Freiheitspartei PVV, schrieb über Twitter auf Deutsch: „Tapfer gekämpft FPÖ – du hast mutig gekämpft @norbertghofer. Viel Respekt dafür!“
Nach Ansicht der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen hat sich die FPÖ mutig geschlagen. „Die nächsten Parlamentswahlen werden solche ihres Sieges sein“, twitterte Le Pen vom Front National.
Die belgische Partei Vlaams Belang (VB) hatte zuvor „unserem Bundesgenossen von der FPÖ viel Glück“gewünscht und extra eine „Hofer-Party mit österreichischem Schnaps“organisiert – vergeblich.
„Brexit“-Hexenmeister Nigel Farage war Hofer, der von einem „Öxit“gar nichts mehr wissen wollte, aus Versehen vor lauter Begeisterung in den Rücken gefallen: Nach Großbritannien werde es auch in Österreich eine „politische Revolution“gegen die EU geben, sagte der Ex-UkipChef. Sie wird nicht stattfinden.
Auch Serbien hatte auf Hofer gehofft, weil er die staatliche Anerkennung der ehemaligen Albanerprovinz Kosovo ablehnt.