Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wer zieht nächstes Jahr ins Deutsche Parlament ein?
Diese sechs Kandidaten kämpfen bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Ravensburg um die Stimmen der Wähler
RAVENSBURG - Im September kommenden Jahres wird ein neuer Deutscher Bundestag gewählt. Folgende Kandidaten wurden von ihren jeweiligen Parteien im Wahlkreis 294, Ravensburg, aufgestellt:
Axel Müller (CDU): Der 53-jährige Weingartener hat sich im Oktober bei einer CDU-internen Kampfabstimmung gegen den amtierenden Bundestagskandidaten Waldemar Westermayer durchgesetzt. Er bekam 53 Prozent der Stimmen und wurde somit zum neuen Direktkandidaten der Christdemokraten. Müller ist als Vorsitzender Richter am Landgericht Ravensburg tätig. Außerdem ist er im Kirchengemeinderat und aktiver Blutreiter. Müller ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Zu seinen Hobbys zählt er nach eigenen Aussagen Laufen und Rennradfahren sowie das Warten und Reparieren seiner Oldtimer.
Heike Engelhardt (SPD) : Die 55-jährige Ravensburgerin ist von den SPD-Mitgliedern mit mehr als 90 Prozent der Stimmen zur Wahlkreiskandidatin ernannt worden. Die Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sprach sich in ihrer Nominierungsrede für eine gerechtere Gesellschaft, Gleichberechtigung und Haltung gegenüber den „Feinden der Demokratie“aus. Engelhardt ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Beschäftigt ist sie beim Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg. SPDMitglied ist Engelhardt seit 2014.
Agnieszka Brugger (Grüne): Die Partei Bündnis 90/Die Grünen möchte die 31-Jährige weiterhin im Bundestag sitzen sehen. Daher wurde sie im Juli erneut zur Kandidatin gewählt. Seit 2009 ist Brugger Mitglied im Deutschen Bundestag. Sie wurde 1985 in Legnica (Polen, Niederschlesien) geboren. 1989, kurz vor dem Mauerfall, kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Aufgewachsen ist Brugger in Dortmund. Seit mehr als zehn Jahren nennt sie Oberschwaben ihre Wahlheimat. Der Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit ist die Friedens- und Sicherheitspolitik.
Benjamin Strasser (FDP): Scheiterte der 29-Jährige aus Berg im März dieses Jahres noch knapp an einem Mandat für den Landtag, so wurde er von der FDP nun als Kandidat für die Bundestagswahl aufgestellt. Die Freien Demokraten waren Anfang Juli die erste Partei im Wahlkreis 294, die den Namen ihres Kandidaten verkündete. Strasser ist Volljurist, spielt gerne Geige und singt im Kirchenchor. Als Politiker setzt er vor allem auf Facebook, Twitter und seine eigene Homepage als Kommunikationskanäle. Entsprechend ist auch die digitale Infrastruktur eines seiner Hauptthemen.
Jasmin Runge (Linke): Die 23Jährige aus Fronreute will ab 2017 für die Linken im deutschen Parlament sitzen. Sie ist gelernte Kinderpflegerin und studiert zurzeit Politik, Soziologie und Verwaltungswissenschaft im vierten Semester. Jasmin Runge möchte sich vor allem für entwicklungspolitische Themen und Fluchtursachen einsetzen. Auch will sie Kinder- und Altersarmut bekämpfen. Als Kinderpflegerin liegt ihr das Thema Pflege besonders am Herzen.
Helmut Dietz (AfD): Schon bei der diesjährigen Landtagswahl hat sich der 66jährige Ravensburger aufstellen lassen, nun plant er den Einzug in den Bundestag. Die AfD hat ihn im November zu ihrem Kandidaten gekürt. Der Partei ist Dietz im Jahr 2013 beigetreten, zuvor war er nie politisch aktiv. Vor der Rente war Dietz im Anlagenbau sowie in der Konstruktion und im Vertrieb beschäftigt – und viel im Ausland tätig. Seine Themen sind die Stärkung der Familie, Kampf gegen Altersarmut sowie eine gute Gesundheitsversorgung.