Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Familien sollen Priorität haben
Ravensburger Stadtverwaltung arbeitet an ihrer Liste für künftige Projekte
RAVENSBURG (fh) - Mithilfe einer Prioritätenliste will die Stadt Ravensburg künftig wichtige, aber teure Projekte in eine sinnvolle und realistische Reihenfolge bringen. Die Verwaltung arbeitet derzeit an einer Diskussionsgrundlage, die sie nächstes Jahr den Stadträten vorlegen wird. Oberbürgermeister Daniel Rapp hat dabei die Familien besonders im Blick.
„Ich will einen klaren Schwerpunkt auf Investitionen legen, die auf die Zukunft einzahlen“, sagt Rapp. Dazu gehöre die Ausstattung der städtischen Schulen und mit ihnen auch das Thema Schulsport. Wie berichtet, befassen sich Verwaltung und Gemeinderat derzeit wieder mit dem Bau einer Dreifelder-Sporthalle für den Schul- und Vereinssport.
Schnell angehen will der OB auch die Sanierung der Kindergärten. Ein aufgelaufener „Sanierungsstau“in Höhe von insgesamt 8,5 Millionen Euro hatte zuletzt für Streit zwischen der Kirche als Träger der meisten Kitas und der Stadt gesorgt. Für den Ausbau von Betreuungsplätzen waren nicht unbedingt notwendige Renovierungen in den vergangenen Jahren zurückgestellt worden. Der Anfang ist inzwischen gemacht. Der Gemeinderat hat mehr Geld für die Kindergarten-Sanierung geplant und arbeitet ebenfalls mit einer Prioritätenliste jetzt die Maßnahmen ab.
„Wir müssen außerdem ganz allgemein den demografischen Wandel mit Investitionen begleiten“, sagt Rapp. Ravensburg müsse darauf reagieren, dass die Stadt wachse, jünger und „bunter“werde. Maßnahmen zur Integration stünden deshalb auf seiner Liste auch obenan. „Nachjustieren“will der OB beim Thema Einzelhandel und Nahversorgung. Ohne den Ravensburger Weg vom „Innen vor Außen“zu verwässern, müsse man über eine dezentrale Nahversorgung in einigen Quartieren nachdenken auch dies als Reaktion auf den demografischen Wandel. Die Menschen wollten im Alter immer länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Rapp: „Beispielsweise sollte es in Dürnast künftig möglich sein, im Getränkemarkt auch die notwendigsten Lebensmittel zu bekommen.“
Die von Eltern geforderte Vereinbarkeit von Familie und Beruf werde die Stadt ebenfalls stark beschäftigen. Rapp: „Die Nachfrage nach Kinderbetreuung steigt, darauf müssen wir reagieren.“Bei all diesen Themen sollen auch die Ortschaften stark im Fokus stehen.