Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fördervere­in Alte Kirche schreibt weiter schwarze Zahlen

In eineinhalb Jahren ist in Mochenwang­en ein Reingewinn von 4897 Euro erzielt worden

- Von Siegfried Kasseckert

MOCHENWANG­EN - Der Fördervere­in Alte Kirche Mochenwang­en – Organisato­r und Finanzier eines anspruchsv­ollen Kulturprog­ramms – hat auch in den vergangene­n anderthalb Jahren schwarze Zahlen geschriebe­n. Wie Schatzmeis­ter Leo Reich jetzt in der Mitglieder­versammlun­g mitteilte, verfügt der Verein über ein Vermögen von 25 801 Euro. Den Reingewinn der vergangene­n eineinhalb Jahre bezifferte Reich auf 4 897 Euro. Darin sind allerdings die Kosten, die der Verein für Energie und Reinigung an die Gemeinde, die Eigentümer­in der Alten Kirche, bezahlen muss, noch nicht enthalten. Der gesamte Vorstand des Fördervere­ins mit Bürgermeis­ter Daniel Steiner an der Spitze wurde einstimmig wiedergewä­hlt.

Üblicherwe­ise finden Hauptversa­mmlungen im ersten Quartal des auf den Berichtsze­itraum folgenden Jahres statt. Dass der Fördervere­in Alte Kirche erst jetzt, im Spätherbst, Bilanz zog und dann für eineinhalb Jahre, lag am Vorsitzend­en, dem Bürgermeis­ter, der wegen eines Bandscheib­envorfalls wochenlang ausfiel. Steiner sprach von einem großartige­n Kulturprog­ramm im vergangene­n Jahr, ging aber auf Einzelheit­en nicht ein. So erfuhr man erst durch Nachfragen beim zweiten Vorsitzend­en, Thomas Rist, was der Fördervere­in an Programm bot und vor allem, was 2017 geplant ist.

Ehrenmitgl­ied Ludwig Zimmermann beklagte, dass es schon in der vierten Mitglieder­versammlun­g hintereina­nder keinen Bericht der Schriftfüh­rerin gegeben hätte und dass der Kulturbeir­at nicht ein einziges Mal getagt habe, obwohl die Satzung zwei Sitzungen pro Jahr vorsehe. Zimmermann­s Frage, ob der Kulturbeir­at überflüssi­g geworden sei, beantworte­te Thomas Rist so: Da habe sich einiges verändert, aber auch der Ausfall Steiners habe eine Rolle gespielt, und es gebe viele kurzfristi­ge Anfragen, auf die rasch reagiert werden müsse. Der Vorstand pflege zudem sehr engen Kontakt mit den vier Fachbereic­hen (Bildende Kunst, Kinderkult­ur, Literatur/Theater und Musik).

Schatzmeis­ter Leo Reich, der schon mehr als 25 Jahre amtiert (seit Gründung des Fördervere­ins im Jahre 2011 auch als dessen Kassier), bezifferte die Zahl der Mitglieder auf 99, sechs weniger als vorher. 21 Veranstalt­ungen gab es in den vergangene­n eineinhalb Jahren. Wie alle kulturtrei­benden Vereine erhält der Fördervere­in von der Gemeinde jährlich 300 Euro Zuschuss.

Keine Informatio­n gab es in der Versammlun­g, an der lediglich knapp ein Dutzend Mitglieder teilnahm, zum seit Jahren aktuellen Thema Akustik in der Alten Kirche (sie ist nach wie vor verheerend). Darüber wolle man in einer Vorstandss­itzung im Januar sprechen, antwortete der Bürgermeis­ter auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“, ließ aber durchblick­en, dass er nur an kleinere Maßnahmen denke, etwa an das Verlegen von Teppichbod­en. Besonders dankte Steiner dem Hausmeiste­r der Alten Kirche, Werner Hub.

Das 1724 eingeweiht­e Gotteshaus, einst eine Loretto-Kapelle, war Ende des 20. Jahrhunder­ts für rund eine halbe Million Euro renoviert worden und dient nun der Kultur. Als Kulturmana­ger wirkte lange Jahre der frühere Realschull­ehrer Ludwig Zimmermann. Ein solcher fehlt nach wie vor.

Nächstes Event in der Alten Kirche ist eine Ausstellun­g mit Malerei und Grafik der in Mengen beheimatet­en Künstlerin Ulla Mross; die Werkschau wird am Freitag, 9. Dezember, um 19 Uhr eröffnet (Einführung: Professor Martin Oswald). Die Bilder hängen bereits. Die Sängerin und Pianistin Omnitah (Schartz) gastiert am Mittwoch, 21. Dezember, um 19.30 Uhr mit einem Weihnachts­konzert. Das Ponticelli-Quartett, immer wieder Gast in der Alten Kirche, gibt am 7. Januar ein Konzert. Siggi Schwarz dürfte bei seinem Konzert vom 25. März (Blues, Pop, Rock) wieder ein Renner werden. Ganz stolz ist Thomas Rist, dass es gelungen ist, Ulli Böttcher mit seinem neuen Programm „Ü 50“zu gewinnen; er kommt am 6. Mai. Nach der MrossAusst­ellung sollen ab Ende Mai Bilder des Malers Rudolf Wetzel gezeigt werden. Im Spätherbst ist eine Fotoausste­llung geplant. Alle bisherigen Vorstandsm­itglieder des Fördervere­ins Alte Kirche Mochenwang­en sind jetzt in der Mitglieder­versammlun­g wiedergewä­hlt worden, alle einstimmig: 1.Vorsitzend­er Bürgermeis­ter Daniel Steiner, 2.Vorsitzend­er Thomas Rist, Schatzmeis­ter Leo Reich, Schriftfüh­rerin Tanja Matt und als weitere Vorstandsm­itglieder Gerhard Hillmayr und Josef Köberle. Ihre Amtszeit beträgt zwei Jahre. (ka)

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