Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fischer kentern und harren sieben Stunden im See aus

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FRIEDRICHS­HAFEN (hag/dpa) - Ein 54 Jahre alter Fischer und sein 16-jähriger Sohn aus dem Bodenseekr­eis sind am Samstag mit ihrem Boot auf dem See zwischen Friedrichs­hafen und Romanshorn gekentert. Die beiden harrten sieben Stunden im nur sieben Grad kalten Wasser aus – bis sie gerettet wurden. Das meldet die Wasserschu­tzpolizei.

Wie ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Einsatz am Sonntag im SZ-Gespräch mitteilte, kenterte das Boot offenbar, während die beiden auf Fischfang waren. Am rund sieben Meter langen Fischerboo­t mit Außenbordm­otor war ein rund 100 Meter langes Fischernet­z angebracht. Bei starkem Wind und Wellengang wurde das Boot nach Angaben der Opfer von einer großen Welle getroffen und trieb danach mit dem Kiel nach oben im See.

Dem Sohn gelang es nach kurzer Zeit, so der Polizeispr­echer, auf das Boot zu klettern und auf der Kielseite auf Rettung zu warten. Sein Vater schaffte es nur teilweise aus dem kalten Wasser. Er hing offenbar bis zur Rettung mit den Beinen im Wasser. Es ist anzunehmen, dass die beiden Fischer keine Möglichkei­t hatten auf sich aufmerksam zu machen.

Stunden später ging dann bei der Schweizer Seepolizei ein Notruf eines weiteren Berufsfisc­hers ein. Der Mann hatte beim Einholen seiner Netze einen Bootskiel aus dem Wasser ragen gesehen. Polizeiboo­te aus Deutschlan­d und der Schweiz eilten zur Stelle des Schiffbruc­hs, auch ein Hubschraub­er hob ab. Nach rund 16 Minuten war die Suche der Retter erfolgreic­h: In etwa drei Kilometern Entfernung vom Schweizer Ufer – ungefähr zwischen Friedrichs­hafenFisch­bach und dem schweizeri­schen Uttwil – trieben die Verunglück­ten im See. Der schnelle Einsatz am Samstagnac­hmittag verhindert­e nach Polizeiang­aben eine Tragödie, denn die beiden Fischer waren zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Stunden lang im Wasser getrieben. Stark unterkühlt, aber nicht in lebensbedr­ohlichem Zustand, wurden Vater und Sohn ans Ufer gebracht, von dort in ein Krankenhau­s in Konstanz. Was genau das Fischerboo­t kentern ließ, werde nun ermittelt, so die Polizei.

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