Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ali Nuri ist bei der Bodybuilder-EM chancenlos
Weingartener steht aber in der deutschen Mannschaft
WEINGARTEN - Ali Nuri aus Weingarten hat bei der Europameisterschaft der Bodybuilder in Hamburg vor allem Erfahrung gewonnen. Für eine Platzierung unter den Top 5 hat es nicht gereicht. Aber dass er in die Deutsche Bodybuilding-Mannschaft aufgenommen wurde, damit habe sich für ihn ein Traum erfüllt.
„Ich bin mit vielen Ideen zurückgekommen“, berichtet Nuri. „Ich weiß jetzt, wo meine Schwachpunkte sind“. Das bedeute ab jetzt vor allem „mehr Mühe, mehr Arbeit“bis zu den nächsten Wettkämpfen im Herbst 2017. Für Hamburg hatte er sich keine allzu großen Chancen ausgerechnet. Hier seien vor allem Profis vertreten, die Stärksten aus der ganzen Welt. In seiner Gewichtsklasse (bis 1,74 Meter und maximal 76 Kilogramm) hatte er es zum Beispiel mit Mister Asia aus Indien zu tun, der Klassensieger kam aus der Türkei, der Zweitplatzierte aus Russland. Lediglich zwei seiner 18 Gegner waren Deutsche.
Erneut hatte der Weingartener Pech. Hatte Nuri in der Qualifikation fast die Deutsche Meisterschaft wegen einer Autopanne verpasst, brach er sich diesmal vor dem Wettkampf den Mittelhandknochen. Auf die EM wollte er dennoch nicht verzichten. Weil er den gehandicapten Arm im Training schonen musste, präsentierte er im Wettkampf bevorzugt die gesunde Seite. Mit der Aufnahme in die deutsche Mannschaft hat er jetzt zumindest einen Sponsor, der auch die Hotelrechnung übernahm. Der versorgt Nuri auch für das nächste Trainingsjahr mit den obligatorischen Nahrungsergänzungsmitteln und Trainingskleidung. Das Zeitproblem bleibt aber für den Sportler, der neben dem täglichen Training mehreren Berufen nachgeht: als Dolmetscher, Übersetzer, Volkshochschuldozent und als Security.