Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ramos schockt Barcelona in der Schlussmin­ute

Nach dem 1:1 im Clásico hat Real Madrid beste Chancen auf die Titelverte­idigung in Spanien

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BARCELONA (dpa/SID/sz) - Der späte Ausgleich im 265. Clásico hat den FC Barcelona schwer getroffen. Trainer Luis Enrique schob nach dem 1:1 gegen Real Madrid Frust: „Wir hätten es verdient zu gewinnen, mit dem was wir geleistet haben“, sagte er. Doch Sergio Ramos köpfte Real in der 90. Minute zum späten Glück.

Damit dürfte Spaniens Rekordmeis­ter am Mittwoch selbstbewu­sst ins Duell mit Dortmund um den Gruppensie­g in der Champions League gehen. Bei Barça ist die Enttäuschu­ng vor dem Spiel gegen Gladbach am Dienstag dagegen groß. „Das Tor war eine kalte Dusche“, sagte Enrique deprimiert. Lange lag seine Elf nach dem Tor von Luis Suarez in der 53. Minute in Führung. Und der Sieg wäre für das Team von Nationalto­rhüter MarcAndré ter Stegen bitter nötig gewesen, um den Sechs-Punkte-Rückstand auf Tabellenfü­hrer Real zu verkürzen.

Ramos hatte etwas dagegen, und danach wurde Enrique von den Medien kritisiert. Sie fragten sich, warum er den von einem Außenbandr­iss genesenen Kapitän Andrés Iniesta erst in der 60. Minute gebracht hatte. „Iniesta hat Ordnung ins Spiel Barcelonas gebracht“, meinte „El País“. Nachdem er den Platz betreten habe, seien die besten Minuten der gesamten Partie angebroche­n – zu spät. „Andrés ist für uns ein ungemein wichtiger Spieler, ein einzigarti­ger Fußballer“, sagte der Kroate Ivan Rakitic, der für Iniesta gehen musste. „Ein Barça ohne Iniesta ist nicht das gleiche Barça“, schrieb auch die Zeitung „Marca“. Der Mittelfeld­regisseur sei wie ein „Schutzschi­ld“für sein Team. „Zehn Minuten im Clásico reichten, um das zu zeigen.“Enrique ließ die Kritik abprallen. „Ich bereue keine einzige Entscheidu­ng, die ich für das Spiel getroffen habe.“

Real-Trainer Zinédine Zidane, dem Toni Kroos und Gareth Bale fehlten, war glücklich. Sein Team habe Herz und Gemeinscha­ftsgeist bewiesen und bis zuletzt an den Ausgleich geglaubt. „Es ist ein weiterer Punkt für uns“, sagte der Franzose, zumal auch Atlético Madrid (sieben Punkte zurück) 0:0 gegen Espanyol Barcelona spielte. Zidane lobte den Torschütze­n: „Das Tor von Ramos hat mich nicht überrascht, er hat viel Persönlich­keit und ist bei solchen Spielen immer voll da.“

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