Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Metaller erwarten nur Mini-Wachstum
BERLIN (dpa) - Schwaches Wachstum, keine neuen Arbeitsplätze – die Metall- und Elektroindustrie erwartet ein bescheidenes Jahr 2017. Unabhängig von den zahlreichen Krisenherden in der Welt hält der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, die schwache Produktivität derzeit für das größte Problem. Von der nächsten Bundesregierung verlangt er Impulse für die Wirtschaft.
„Wir rechnen für 2017 im besten Fall mit Wachstum von einem Prozent“, sagte Dulger. Für 2016 werde wohl eine Produktionserhöhung von etwa 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau herauskommen. „Wir erleben im Moment eine Wellblech-Konjunktur“, beschrieb er die Lage.
„Meine größte Sorge ist die weiter schwache Produktivität in unserem Land, auch in der Metall- und Elektroindustrie. Das ist die eigentliche Bedrohung, auf die wir immer wieder aufmerksam machen müssen“, stellte der Unternehmer aus Heidelberg fest. Seit der Finanzkrise 2008 seien „die Löhne und Gehälter um fast 25 Prozent gestiegen, aber die Produktivität nur um zwei Prozent“. Die Produktivität sei „entscheidend dafür, wie zukunftsfähig ein Unternehmen ist“, sagte der Metall-Präsident.
Der Zuwachs an Arbeitsplätzen dürfte sich nicht fortsetzen. „Sofern nicht ein unerwarteter Konjunkturimpuls kommt, ist ein weiterer Aufbau von Beschäftigung 2017 angesichts eines schwachen Produktionszuwachses eher nicht zu erwarten“, sagte Dulger.