Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars blamieren sich in Heilbronn
Ravensburg unterliegt in der Deutschen Eishockey-Liga 2 mit 0:2 – Null-Punkte-Wochenende
HEILBRONN - Die einen haben den Rückenwind genutzt, die anderen haben erneut enttäuscht. Dem Freitagabend-Coup in Frankfurt haben die Heilbronner Falken in der Deutschen Eishockey-Liga 2 am Sonntag ein 2:0 (0:0,1:0,1:0) gegen die Ravensburg Towerstars folgen lassen. Nach der 1:4-Derbypleite am Freitag gegen Kaufbeuren beenden die Towerstars damit das Wochenende mit null Punkten.
Die Towerstars scheiterten immer wieder an Heilbronns Torhüter Andrew Hare. Der Drittletzte ist damit im Aufwind. Die nur 1207 Fans in der Heilbronner Halle sangen beglückt: „Der HEC ist wieder da.“Die Ravensburger dagegen sind nach einem schwachen Wochenende in der Tabelle auf Platz sieben abgerutscht. Trotz der Patzer der Teams aus dem oberen Tabellendrittel verpassten es die Towerstars, Boden auf die Mannschaften vor ihnen gutzumachen. „Wir werden unsere Lehren daraus ziehen“, hatte Towerstars-Trainer Toni Krinner nach der Freitagspleite gegen Kaufbeuren gesagt. Eine Reaktion im Sinne eins Sieges ließ seine Mannschaft am Sonntag beim Tabellenzwölften vermissen.
Doch Krinner war nach dem 0:2 nicht so enttäuscht wie am Freitag. „Ich kann meiner Mannschaft in Sachen Einstellung keinen Vorwurf machen. Im zweiten Drittel wäre eine Führung nicht unverdient gewesen.“Das torlose Remis nach dem ersten Drittel ging derweil in Ordnung. Beide Mannschaften konnten ihre Chancen nicht nutzen, auch
Heilbronner Falken – Ravensburg Towerstars 2:0 ( 0: 0, 1: 0, 1: 0) Tore: 1: 0 ( 38: 23) Kevin Lavallée ( Schwartz, Harty), 2: 0 ( 51: 42) Tyler Gron ( Helms, Vogl) Strafen: Heilbronn vier Minuten, Ravensburg sechs Minuten + 10 ( F. Carciola, Check von hinten) Zuschauer: 1207 nicht in Überzahl. Das lag nicht zuletzt an den Torhütern, an Andrew Hare aufseiten der Heilbronner sowie an Towerstars-Goalie Jonas Langmann. Die hielten alles, was auf sie zu kam.
Nach einem Fehler fällt das 1:0 So war es lange Zeit auch im Mittelabschnitt. Im Angriff fehlte es an den erforderlichen Killerinstinkten, hier wie da. In der 32. Minute traf Towerstars-Verteidiger Lukas Slavetinsky von der blauen Linie nur das Torgestänge. In der 39. Minute trafen dann die Falken ins Tor. Kevin Lavallée war anderthalb Minuten vor Schluss des zweiten Drittels der Schütze des 1:0. „Nach einem Fehler in der Ecke mussten wir das Gegentor hinnehmen“, meinte Krinner.
Im letzten Drittel blieb es enorm spannend. Die Ravensburger müh- ten sich, den Ausgleich zu erzielen. Aber sie brachten den Puck nicht an Falken-Schlussmann Hare vorbei. In der 52. Minute sorgte dann der ExRavensburger Tyler Gron fürs 2:0. Dabei blieb es. Ein wichtiger Sieg für Heilbronn, erst recht angesichts der Konkurrenten-Ergebnisse. Dagegen war es eine weitere bittere Niederlage für die Towerstars. „Wir haben alles versucht“, sagte Krinner. „Aber es war nicht zwingend genug. Und wenn du kein Tor erzielst, kannst du nicht gewinnen.“
Falken-Trainer Fabian Dahlem hatte nach dem 3:2-Verlängerungssieg in Frankfurt angekündigt, dass es jetzt nur noch Endspiele gebe beim Kampf um die angestrebte PrePlay-off-Qualifikation. Der Coup beim Tabellenzweiten sei wichtig gewesen fürs Selbstvertrauen, „dass die Mannschaft weiß, was sie zu leis- ten im Stande ist“. Viel ist das. Wenn auch diese Qualität erst sehr spät in der Saison offenbar wird. „Die Heilbronner Mannschaft ist nicht mehr mit der im Oktober und November vergleichbar“, meinte Krinner. Eine famose Erfolgsserie muss nun aber dennoch her für die Falken. Fünf, sechs Siege in Folge am besten, um überhaupt ranzukommen an die Rivalen. Kaufbeuren, im Herbst noch Leidensgenosse am Tabellenende, ist inzwischen viel zu weit davongezogen. Am Sonntag gab es ein 3:0 gegen Bietigheim. Auch Bayreuth und Freiburg haben seit Langem eine starke Phase. Der zehnte Platz ist für die Falken nur noch zu erreichen, wenn sie in den letzten 18 Hauptrundenspielen die Bilanz eines Spitzenteams einfahren.
Ähnliches gilt aber auch für die Ravensburger, die als Tabellensieb- ter weit weg von den eigenen Ansprüchen sind. Auch sie brauchen eine Siegesserie, um das Minimalziel – Heimrecht im Play-off-Viertelfinale – zu erreichen.