Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lufthansa droht Piloten mit neuer Gesellschaft
FRANKFURT (dpa) - Die Lufthansa hat ihre Piloten vor den Konsequenzen eines zu hohen Tarifabschlusses infolge der laufenden Schlichtung gewarnt. Man müsse dann darüber nachdenken, anstehende Investitionen nicht mehr in die Lufthansa-Kerngesellschaft zu lenken, sagte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister am Sonntag in Frankfurt. Neue Flugzeuge könnten unter Umständen künftig nicht mehr in ein System kommen, das seine Wettbewerbsfähigkeit verloren habe und nicht reformfähig sei.
Am Dienstag soll die Schlichtung im Tarifkonflikt um die Gehälter von rund 5400 Piloten der Gesellschaften Lufthansa Classic, Lufthansa Cargo und Germanwings enden. Ihr Konzerntarifvertrag zwingt die Lufthansa, in den Maschinen der Kerngesellschaft ausschließlich Piloten nach diesem Tarifwerk zu beschäftigen.
Neu ankommende, eigentlich für Lufthansa Classic vorgesehene Jets könnten in andere Konzerngesellschaften integriert werden, in denen der Konzerntarifvertrag der Vereinigung Cockpit (VC) nicht
BMW-Chef Krüger stellt Dieselantrieb infrage
ESSEN (sz) - Harald Krüger, Vorstandsvorsitzender von BMW, hat sich im Interview mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“zurückhaltend über die Zukunft des Dieselantriebs nach dem AbgasSkandal geäußert. Zwar seien die europäischen Vorgaben für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids von Pkw ab 2021 nur durch den Einsatz effizienter Verbrennungsmotoren wie des Dieselmotors zu erreichen. Doch mit einer zunehmend anspruchsvoller werdenden Regulierung werde der Punkt kommen, an dem es schlichtweg unwirtschaftlich sei, den Dieselantrieb an die gesetzlichen Anforderungen anzupassen.
Ratingagentur: Türkei nur noch Ramschniveau
LONDON (dpa) - Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit der Türkei auf Ramschniveau herabgestuft. Damit gelten türkische Staatsanleihen bei allen großen Ratingagenturen als risikoreich. Die Bonitätsnote werde um eine Stufe auf „BB+“herabgestuft, teilte Fitch mit. Der Ausblick für das Rating ist stabil. Es droht also zunächst keine weitere Herabstufung. Fitch begründete die Herabstufung mit der Unsicherheit mit Blick auf die politische Stabilität und Sicherheit des Landes, mit dem starken Verfall der türkischen Lira und mit dem zuletzt deutlich schwächeren Wirtschaftswachstum. Die Herabstufung durch Fitch dürfte die Schuldenaufnahme durch die türkische Regierung weiter verteuern. gilt, sagte Hohmeister. Kurzfristig könne das über die Lufthansa-Schwestern Swiss und Austrian geschehen. „Man kann aber auch über eine Lufthansa nahe Neugründung nachdenken. Da darf man dann vielleicht nicht Lufthansa draufschreiben, aber sicher etwas Ähnliches.“
Die Kerngesellschaft des Konzerns mit derzeit 334 Maschinen schrumpft bereits seit drei Jahren, weil viele Strecken auf die Billigtochter Eurowings übergingen und beim verbleibenden Interkontinental-Verkehr samt Zubringerflügen kein Wachstum mehr stattfand.
Als mögliche Größe der neuen Gesellschaft nannte Hohmeister 30 bis 40 Maschinen. „Das ist keine Tarifflucht, sondern das ist eine Flucht vor einem bislang nicht kompromissfähigen Tarifpartner“, meinte der frühere Swiss-Chef. Nach jüngsten Angaben hat der Lufthansa-Konzern einschließlich 2016 über 250 Flugzeuge bestellt.
Lufthansa hat den Piloten über einen mehrjährigen Tarifzeitraum eine Einmalzahlung und 4,4 Prozent mehr Geld angeboten. Die VC hatte über 20 Prozent verlangt.
Volkswagen ruft 600 000 Audis in den USA zurück
NEW YORK (AFP) - Wegen einer Reihe von Mängeln muss Volkswagen knapp 600 000 Fahrzeuge in den USA zurückrufen. Betroffen seien vor allem Autos der Marke Audi, teilte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA mit. Es gehe um Korrosionsprobleme, die ein richtiges Auslösen der Airbags bei einem Unfall verhindern könnten. Bei anderen Autos könnten die Wasserpumpen überhitzen oder Probleme mit den Gurtstraffern auftreten. Nach Angaben der Behörde gab es im vergangenen Jahr mehrere Vorfälle in China und Israel. Tödliche Unfälle im Zusammenhang mit den Problemen seien bisher aber nicht gemeldet worden, teilte die NHTSA mit.
Bundesbank sorgt sich um Ertragskraft der Banken
FRANKFURT/BERLIN (dpa) - Die deutschen Banken bekommen nach Einschätzung der Bundesbank immer mehr Probleme, profitabel zu wirtschaften. Man müsse sich fragen, ob und wie die Institute auf längere Frist gesehen noch genügend Geld mit ihrem Geschäft verdienen können, sagte Notenbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret dem Berliner „Tagesspiegel“. Den Geldhäusern macht vor allem das Zinstief zu schaffen, das auch das klassische Kreditgeschäft belastet. Dombret zeigte Verständnis für die Maßnahmen der Banken, die mit Gebühren und Filialausdünnungen versuchen, einen Teil der wegbrechenden Erträge wieder hereinzuholen.