Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neue Masche: Geschäftsführerbetrug
Wirtschaftsspionage und Internetangriffe sind den Unternehmen in der Region längst ein Begriff. Doch seit Kurzem taucht ein neues Phönomen auf: der Geschäftsführerbetrug, auch bekannt unter den englischen Begriffen „CEOFraud“oder „Fake President“. Das Ganze ist eine Art Enkeltrick, angewandt bei Wirtschaftsunternehmen. Der Trick geht so: Zunächst versuchen die Betrüger, Infos über interne Zuständigkeiten, Telefondurchwahlen oder E-MailAdressen einzuholen. Wenn die Betrüger über genügend Informationen verfügen, geben sie sich bei ihren Opfern als Geschäftsführer oder andere zahlungsberechtigte Personen des Unternehmens aus. Sie fordern dann Mitarbeiter auf, einen Geldtransfer in die Wege zu leiten. Die falsche Transaktion wird in dem Glauben ausgeführt, die eigene Geschäftsführung habe die Rechnung angewiesen. Als Begründung für die Überweisung und um möglichst hohe Summen zu ergaunern, gaukeln die falschen Geschäftsführer häufig einen bevorstehenden Firmenkauf vor. Die IHK rät den Unternehmen deshalb, ihre Mitarbeiter zu sensibilisieren. Zudem sollten immer Plausibilitätsprüfungen durchgeführt werden, bevor sensible Daten an Dritte übermittelt werden. Seriöse Anrufer können sich laut IHK im Falle eines Zahlungsvorgangs zum Beispiel durch Angabe eines tatsächlich existierenden Aktenzeichens oder einer Rechnungsnummer legitimieren. In sozialen Netzwerken und Karriereportalen sollte restriktiv mit persönlichen Daten umgegangen werden. Hilfreich ist es zudem, Standards einzuführen, die beschreiben, was bei untypischen und ungewöhnlichen Zahlungsaufforderungen zu tun ist. Auch die Einführung eines Vier-Augen-Prinzips ist der IHK zufolge eine weitere geeignete Möglichkeit. (jab)