Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bodnegg hat viel kreative Köpfe
13 Künstler zeigen ihre Werke in den neuen Räumen der Gemeindeverwaltung
BODNEGG - Es ist die erste Kunstausstellung, die im neuen Bodnegger Rathaus eröffnet wurde. Unter dem Motto „Bodnegg kreativ“sind im ersten Stock der Verwaltung Werke in den unterschiedlichsten Ausführungen, Techniken und Formaten zu sehen. Allen gemeinsam ist, dass sie von Künstlerinnen und Künstlern aus der eigenen Gemeinde geschaffen wurden.
„Ich bin besonders beeindruckt von der Vielzahl an kreativen Köpfen in unserer Gemeinde“, meinte Bürgermeister Christof Frick, der in den lichtdurchfluteten Räumen des neuen Rathauses die vielen Gäste begrüßte, die der Einladung der Gemeinde und des örtlichen Kunstvereins Boku zur Vernissage gefolgt waren. Beeindruckend sind auch Vielfalt und Niveau der Werke der 13 einheimischen Künstler. Da hängen großformatige Bilder in den verschiedensten Acryltechniken, Aquarelle und
Ölgemälde. Zu sehen sind neben kreativer Fotografie, Linolschnitte, Siebdrucke und Radierungen, Cartoons, Tuschezeichnungen und Skulpturen.
Dieses Sammelsurium an Kunstwerken in eine stimmige Korrespondenz zueinander zu bringen ist eine Mammutaufgabe, der sich Rudi Blöchl, Kopf und rühriger Macher von Boku, mit Bravour angenommen hat. In vielen Stunden hat er es geschafft, dass jedes Werk für sich wirkt und sich trotzdem mit den anderen zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Auch Rudi Blöchl selbst ist unter den Künstlern vertreten, und wahrscheinlich gerade deshalb war ihm die stimmige Umsetzung besonders nah. „Ohne Rudi Blöchl würde das hier nicht funktionieren“, lobt ihn Katharina Bosch, die mit kreativer Fotografie vertreten ist. „Einige Künstler haben schon im alten Rathaus ausgestellt“, erklärt Laurin Knappe, der seine humorvollen Cartoons zeigt, die der 19-Jährige schon seit früher Jugend zeichnet. Von allen Künstlern sind zwischen zwei und vier Werke zu sehen.
„Wir haben die Freiheit, anderes zu akzeptieren“, meinte Rudi Blöchl, der zur Laudatio selbst das Wort ergriff. Auch wenn einem in der Kunst manches vielleicht fremd vorkomme, könne und solle man sich damit vorurteilsfrei auseinandersetzen und beschäftigen. Dazu passend hatte er mit Hersh Suleiman einen irakischen Flüchtling eingeladen, der aus der Nähe von Bagdad stammt und seit einem halben Jahr mit seiner Familie in Bodnegg wohnt. Dieser hatte sich bereit erklärt, auf der Saz, einem türkischen Zupfinstrument, die Vernissage musikalisch zu untermalen. Mit seinem Gesang waren sehr fremdländische Klänge im oberschwäbischen Rathaus zu hören, die aber von den Gästen mit freundlichem Applaus bedacht wurden. Die vielen Kunstinteressierten verweilten noch lange in der Ausstellung, bestens bewirtet von Hausherr Christof Frick und seiner Gattin Monika.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Juli im Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, donnerstags von 15 bis 18 Uhr.