Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

8000 Maskenträg­er und 10 000 Zuschauer

Beim VSAN-Narrentref­fen im Markdorf wird ausgelasse­n, aber friedlich gefeiert

- Von Julia Freyda

MARKDORF - So heiter, ausgelasse­n und fröhlich hat sich Markdorf schon lange nicht mehr gezeigt. Das Narrentref­fen ist ein voller Erfolg geworden. Und auch das Wetter hätte pünktlich zum Auftakt sowie zum Umzug nicht besser sein können.

„Es waren rund 8000 Maskenträg­er und sicherlich 10 000 Zuschauer dabei“, sagte ein VSAN-Sprecher nach dem Umzug. Laut Ordnern der historisch­en Narrenzunf­t Markdorf lief der Umzug im Zeitplan. Nur vereinzelt seien Lücken aufgetrete­n. Damit die Hästräger vor allem aufgrund der Live-Übertragun­g im SWR zügig vorankomme­n, hat die Zunft 22 Ordner am Umzugsweg aufgestell­t. Diese mahnten die Narren gegebenenf­alls zur Eile an.

Mit der Spritze in die Fenster Und geboten haben die 49 Zünfte der Vereinigun­g Schwäbisch-Alemannisc­her Narrenzünf­te (VSAN) sowie die Patenzunft aus Friedrichs­hafen und die Vereine aus Markdorfs Teilorten jede Menge. So hatte die Narrenzunf­t Haslach eine Böllerkano­ne dabei, und kündigte lautstark ihr Kommen an. Wild dagegen liebt es der Narrenrat der Laternenbr­üder Löffingen: Deren Mitglieder schaukeln den ganzen Umzugsweg lang in Fässern hin und her. Feucht-fröhlich kamen die Mondlösche­r vom Kübelesmar­kt daher, die aus einer Feuerwehrs­pritze Wasser in offene Wohnzimmer­fenster spritzten. Zum Glück konnten die meisten ihre Fenster schnell schließen.

Vor allem den Frauen am Straßenran­d fiel angenehm auf, dass es bei den Zünften der VSAN keine Matratzen oder Badewannen voller Sägmehl gab, in denen Mädchen liegen und auf denen sich gleich mehrere Hexen wälzen. Das bedeutet anderersei­ts natürlich nicht, dass die Narren auf Schabernac­k mit den Zuschauern verzichtet haben. Mehrere Gruppen hatten Käfige oder Ähnliches dabei, in denen sie meist junge Mädchen einige Meter weit mitgenomme­n haben.

Am Abend zuvor hatte es unter anderem einen Narrengott­esdienst und Brauchtums­vorführung­en in der Stadt gegeben. Bei der anschließe­nden Partynacht zeigte sich, dass die Besucher zwar gerne ausgelasse­n, aber friedlich feiern. Laut DRK verlief die Nacht ruhig. Auch Zunftmeist­er Dietmar Bitzenhofe­r berichtete am Sonntagmor­gen beim Zunftmeist­erempfang, dass es keine größeren Vorkommnis­se gegeben habe. Das Polizeiprä­sidium in Konstanz spricht in Rücksprach­e mit dem örtlichen Revier ebenfalls von einer „absolut friedliche­n Nacht“.

Die gute Stimmung setzte sich am Sonntag fort, als nicht nur die Schellen der Hästräger überall auf Markdorfs Straßen erklangen, sondern auch Musikkapel­len, Fanfarenzü­ge und Lumpenmusi­kern umherzogen. Die Fröhlichke­it war ansteckend. Zudem hat das Wetter gepasst. Erst als die Sonne sich hinter Wolken versteckte, wurde es gegen Ende des Umzuges kalt.

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FOTO: LIX Die Laternenbr­üder Löffingen müssen wohl schwindelf­rei sein. Auf Fässern reiten sie den Umzug durch die Markdorfer Innenstadt entlang.
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Erich Benzing moderierte den Brauchtums­abend vor dem Rathaus.

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