Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mané ballert VfB auf Aufstiegsplatz
Spätes Tor entscheidet ausgeglichenes Spiel gegen Tabellenletzten
HAMBURG (sz/dpa) - Als sich Carlos Mané in der 84. Minute den Ball vorlegt und ihn unhaltbar zum 1:0 (0:0)Sieg unter die Latte nagelt, brechen bei den Stuttgartern alle Dämme. Verständlich, hatte bis dato doch wenig darauf hingedeutet, dass der VfB noch siegreich aus seinem Auftaktspiel beim FC St. Pauli hervorgehen würde, zu mühsam wirkte der Auftritt bis dahin. Nicht überzeugend gespielt und doch gewonnen – so könnte man den glücklichen Sieg beim Tabellenletzten beschreiben, mit dem sich der VfB zumindest vorübergehend auf einen direkten Aufstiegsplatz vorgeschoben hat. Nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz stehen die Stuttgarter zudem hinter Spitzenreiter Eintracht Braunschweig.
Doch die Hamburger waren auch ohne drei Stammspieler über weite Strecken ein durchaus gleichwertiger Gegner. „Wir hätten dieses Spiel genauso gut gewinnen können. Beim Gegentor waren wir zu offen. Aber die Botschaft ist: Wir werden nicht aufgeben“, sagte Paulis Coach Ewald Lienen bei „Sky“. Sein Kollege Hannes Wolf meinte: „In diesen Sieg haben wir viel Arbeit gesteckt. Wir wissen genau, dass es am nächsten Wochenende gegen Fortuna Düsseldorf nicht leichter wird.“Dennoch fand Wolf für den Moment: „Das ist ein wunderschöner Sieg.“
Nach exakt einer halben Stunde hätten die Hanseaten vor eigenem Publikum sogar in Führung gehen können, doch ein Schrägschuss von Daniel Buballa traf nur das Außennetz. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Aktionen des Favoriten zunächst kaum zwingender.
Zwar spielte sich das Geschehen mehr und mehr in der Hälfte der Norddeutschen ab, doch der VfB trug seine Angriffe lange Zeit zu schematisch vor. Als alles auf ein torloses Remis hindeutete, knallte Mane den Ball mit einem perfekten Schuss unter die Latte.
Lasse Sobiech und Cenk Sahin verdienten sich beim Tabellenletzten, der seit 21 Jahren auf einen Sieg gegen die Stuttgarter wartet, die Bestnoten. Stärkste Akteure in der Mannschaft von Trainer Wolf waren Timo Baumgartl und Emiliano Insua. „Für uns fühlt sich der Start gut an. Das Tor war ein wunderbarer Moment. Wir haben gearbeitet, ohne geglänzt zu haben“, sagte Wolf.
Änlich sah es Kevin Großkreutz: „Ein schöneres Ergebnis als 1:0 gibt es nicht. Wir haben verdient gewonnen, weil wir den Kampf auf einem schweren Platz angenommen haben.“